Resümee Teil 3 unserer Reise

Schwarzes Meer – Bosporus - Marmara Meer – Dardanellen - Mittelmeer


Von der Donau ins Schwarze Meer gibt es zwei Wege. Einer führt übers Delta der Andere über den Donau-Schwarz Meer-Kanal. Wir entscheiden uns für den 2. Weg. Der ist kürzer, und die Wassertiefe des Donaudelta ist nicht vorhersehbar. Zu unserer Zeit ist das Delta mangels Wassertiefe nicht befahrbar.


Der Donau-Schwarz Meer-Kanal ist ein künstlich angelegter Kanal ohne besondere Sehenswürdigkeiten und bietet für die Sportschifffahrt keinerlei Anlegmemöglichkeiten. Deshalb muss er auch in einem Tag durchfahren werden. Die Schleusungen am Anfang und Ende des Kanals sind im Normalfall nur mit Berufsschifffahrt möglich. Der Kanal endet im Handelshafen Constanta, deshalb ist das Anmelden beim Hafenkapitän zwingend erforderlich. Für die Weiterfahrt durch den Hafen wird schon eine Karte notwendig, da der Hafen sehr verzweigt ist. Die Ausfahrt ins Schwarze Meer gelingt mit Sonnenuntergang oder Dunkelheit.


Das Schwarze Meer bietet in den 3 verschiedenen Ländern die wir durchfahren unterschiedliche Szenarien. Wassertiefen von 1.000 Metern und mehr sind nicht selten. Durch Gebirgszüge der Anrainerstaaten zeigen sich Wind und Welle durchaus mal von der lebendigen Seite. Ohne tägliche Abfrage der Wettervorhersage kann es Überraschungen geben. Rumänien und Bulgarien zeigen sich von der Seeseite ganz anders als von der Donauseite. Fischer sind sie hier auch, von Armut ist hier auf der Seeseite nicht so viel zu erkennen. Der Tourismus ist auf dem aufsteigenden Ast. Dies spiegelt sich auch in den Hafengebühren wieder. Die Türkei hat am Schwarzen Meer keinen ausgewiesenen Sportboothafen. Wer sich in die Fischerhäfen traut, hat die Gelegenheit mit den Menschen in Kontakt zu kommen, und darf den ursprünglichen Komfort genießen. Die Formalitäten des Aus-/Einklarierens werden vom Wasserweg sehr ernst genommen.


Der Bosporus ist relativ kurz und an einem Tag zu durchfahren. Aus Sicht des Schwarzen Meeres anfänglich beschaulich. Dies Ändert sich mit der Annäherung an Istanbul. Es ist faszinierend diese Metropole vom Wasser aus zu erleben. Hier tobt das Leben. Das spiegelt sich auch im Schiffsverkehr wieder. Der Straßenverkehr in New Yorks oder Honkong kann durchaus mithalten. Für ein Schiff in der Größe der CALYPSO bedeutet es Wellen wie bei schlechtem Wetter auf dem Schwarzen Meer und konzentriertes Fahren. An den vielen Yachthäfen, die ab jetzt vorhanden sind, lässt sich erkennen, dass die Türkei ein beliebtes Wassersportrevier ist. – Übrigens auch an den Hafengebühren - .


Das Marmara Meer, obwohl es klein scheint, stellt ähnliche Aufgaben wie das Schwarze Meer. Langweilig wird es nie und die Faszination bleibt.


Die Dardanellen erscheint wie ein Fluss mit schönen Landschaften links und rechts. Mit einer angenehmen Fließgeschwindigkeit ist es bequem dem Verlauf zu folgen. Zum Mittelmeer  hin öffnet sich dann doch das Delta. Die Großschifffahrt nutzt diesen Wasserweg schon sehr und es ist ratsam in aller Bescheidenheit Abstand zu halten. Sie sind schneller als vermutet.


Das Mittelmeer, und hier im Besonderen den von uns befahrenden Teil der Ägäis, fordert schon Aufmerksamkeit. Schnell wechselnde Winde und Wellenbildung sind zu beobachten. Werden jedoch die Wettervorhersagen ernsthaft berücksichtigt und die Wetterfenster genutzt, ist es auch für Schiffsgrößen der Calypso zu befahren. Von Sonne und angenehmen Temperaturen muss in dieser Region nicht gesprochen werden.

Insgesamt bleibt es ein schönes und nicht missendes Erlebnis mit einer lebensbereichernden  Erfahrung.