Das CORONA Jahr


Coronaviren wurden erstmalig Mitte der 1960er Jahre identifiziert. Ein Teil der Erkältungskrankheiten des Menschen wird durch Coronaviren ausgelöst. Das neuartige Coronavirus wird als "neuartig" bezeichnet, da es sich um ein neues Virus der Virusfamilie der Coronaviren handelt, das erstmals im Dezember 2019 identifiziert wurde. Seit dem 11. Februar 2020 trägt dieses Virus  einen neuen Namen: SARS-CoV-2 und prägt seither als CORONA unseren Alltag.


Das erste Jahr mit Corona. Wie es wird? Schaun wir mal…


Der erste Versuch wieder nach Préveza (Πρέβεζα) in Griechenland zur CALYPSO zu kommen scheitert bereits Ende März. Weitere Versuche im April und Mai nehmen das gleiche Schicksal. Flüge werden gestrichen und die Reisebedingungen verschärft. Dann endlich – am 22. July 2020 bietet sich die Gelegenheit über Wien nach Préveza zu kommen. Die Einreiseformalitäten mit dem dazugehörigen online-QR-Code und einer ID-Nummer für Griechenland sind einfach erledigt. Aus Deutschland kommend ist die Einreise als Deutscher über den Luftweg nach Österreich ohne Einschränkungen möglich.

 

23. July 2020

Von Wien kommend schwebe ich um 10:00 Uhr mit Ryan Air in Préveza ein. Zur Sicherheit wird im Flughafen noch ein COVID-19-PCR-Test gemacht. Der verpflichtet mich zu einem Tag Selbstquarantäne. Die darf auf dem Schiff wahrgenommen werden. Fällt der Test positiv aus, gibt es eine E-Mail. Der Weg vom Flughafen zur Marína Kleopátra (Μαρίνα Κλεοπάτρα) ist nur 2,5 KM lang. Trotz eines Gesamtgewichts von 28 Kg im Reisegepäck und sengender Hitze entscheide ich mich den Weg zu Fuß zurückzulegen. Das Gepäck hat ja Rollen. Nach einem 30 minütigen Fußmarsch ist die Marína erreicht. An der Taverne “food & more“ ist erstmal Boxenstopp angesagt. Zum Auftanken der Körperflüssigkeiten und zum Wecken der Lebensgeister werden erstmal 2 frischgezapfte Biere geschlürft. Dann geht es fast frisch zum Boot weiter. Das Boot steht an Land.

Winterliegeplatz

Eine Leiter zum Erklimmen ist bereits angelegt. Jetzt nur noch leichtfüßig mit elegantem Schwung und Gepäck die Leiter hoch und schwupp bin ich an Bord. Der erste Überblick ist recht zufriedenstellend. Zunächst die Stromleitung legen und dann den Wasserschlauch folgen lassen. Am Abrollen des Wasserschlauches werde ich gehindert. Eine Heerschar von Wespen fühlt sich gestört und verweist mich mit heftigen Attacken und 3 Bissen/Stichen in meine Schranken. Sie hatten ihr Nest am Schlauch befestigt. Nun gilt es eine Strategie zu entwickeln. Immerhin lassen sie mich ungestört ins Boot hinein.  Nachdem der Segelmacher “WayPoint“ das Bimini-Top gebracht hat, hab ich es gleich aufgestellt. Wenig später stell ich fest, dass die Wasserpumpe noch im Winterschlaf verweilt. Also ab in die Tiefen der Technik getaucht und die Pumpe zur Mitarbeit ermuntert. Bevor ich nun zur Taverne zum Abendessen mit einem leichten Salat wechsel, besuche ich das Büro der Marína um den ausgelaufenen Vertrag bis April 2021 zu verlängern. Denn 2020 wird die CALYPSO nicht ins Wasser gehen. Und dann, um 21:30 Uhr ist es soweit. Auf der CALYPSO geht das Licht aus und schlafen ist angesagt.  

 

24. July 2020

Es war eine lange Nacht. Erst gegen Mittag öffnen sich die Augen. Bei 35°C im Schiff ist an weiterschlafen nicht zu denken. Die Vorbereitung des Frühstücks gerät ins Stocken, weil der elektrische Wasserkocher seinen Dienst verwehrt. Die Gasanlage hingegen ist dienstbereit, sodass das Wasser für den Kaffee gekocht werden kann. Dabei zeichnet sich eine gewisse Unwilligkeit an der Dunstabzugs-haube ab. Beide Geräte leiden unter mangelnder Energiezufuhr. Nach dem spartanischen und doch ausgedehnten Frühstück geht es auf Fehlersuche. Zuerst wird die 12 Volt Zuleitung der Dunstabzugshaube ihrer Aufgabe zugeführt. Beim Wasserkocher liegt die Lage etwas komplizierter. Der Kabelbruch kann und darf nicht durch Löten behoben werden. Der Schiffsausrüster in der Marína hat Gott sei Dank die Kabelschuhe die benötigt werden um die Reparatur durchzuführen. Kaum ist das erledigt, geht ein Tag zu ende. Eine E-Mail zum PCR-Test ist nicht eingegangen.

 

25. July 2020

Mit 30°C und stahlblauen Himmel zeigt sich ein schöner sonniger Tag. Meine Gäste, die ihr Nest und meinen Wasserschlauch bewachen, darf ich nicht aus den Augen lassen. Unterstützung und Tipps im Umgang mit den Wespen ist nicht zu organisieren. Also werde ich mit ihnen leben und ein Agreement treffen. “Ihr lasst mich zufrieden und ich lass euch zufrieden“. Funktioniert bis heute gut. Es führt auch dazu, dass ich einen neuen Wasserschlauch gekauft habe. Jetzt hat jeder einen. Eines der beiden Bordräder ist heute Nachmittag in Betrieb gegangen um die langen Wege in der Marina bequemer zu gestalten.

 

26. July 2020 bis 29. July 2020

Die nächsten Tage stehen vorwiegend im Zeichen des Vordecks.

Das Vordeck

Im vergangenen Winterhalbjahr wurde wohl ein Unterwasserschiff vom schwarzen Antifouling befreit. Es konnte nicht weit fliegen. Unser Vordeck glaubte sich zur Aufnahme verpflichtet. Mit biologischem Reinigungsmittel, Wasser und Schrubber ist klar Deck gemacht worden. Während der Reinigung zeigt sich die Leidensfähigkeit des Korks. Sonne, Salz und Antifouling haben das Kork Deck sehr strapaziert. Teile des Decks werden ersetzt. Wie lange es noch durchhält? Schaun wir mal…


In Vorbereitung des Schleifens vom Unterwasserschiff der CALYPSO wird der Wasserpass abgeklebt und Primer, Thinner und Antifouling für das eigene Schiff sichergestellt. Ganz nebenbei stellt sich heraus, dass die neuen Seekarten für unseren Plotter nicht funktionieren. Selbst ein Softwareupdate für den Plotter bringt nicht den gewünschten Erfolg. Nach Rücksprache mit Lieferant und Hersteller bleibt die Erkenntnis – Es geht nicht. Die neuen Karten passen nicht zum alten Plotter. Wir werden ihn nächstes Jahr auf die Transferliste setzen und einen Nachfolger für die CALYPSO begeistern müssen. Schaun wir mal…

 

30. July 2020 bis 5. August 2020

Das Wetter ist bis jetzt hartnäckig. Um 30°C und sonnig. Grund genug um sich um ernsthafte Arbeit zu kümmern. Jetzt geht es an die Hardware. Ruderblatt ausbauen und schleifen. Die Ruderhacke schleifen. Antrieb und Propeller schleifen. Diese Teile wurden nicht mit Coppercoat gestrichen und müssen dieses Jahr überholt werden. Der Kapitän und Hilfswerker waren etwas leichtsinnig. Sie glauben sie brauchen keine Schutzmaßnahmen. Weit gefehlt! Der Schleifstaub des alten Antifoulings sorgen dann für Hautausschlag Gott sei Dank nur an den Armen. Das Schleifen wird nun vorläufig zurückgestellt. Sorgen muss sich keiner machen. Es bleibt Arbeit genug. Das Austauschradio von 2019 wird eingebaut, Das Holz der Badeplattform geschliffen und lackiert, die neue Badeleiter installiert und der Suchscheinwerfer mit der neuen Halterung von Steelmaker wird an der Front von der Fly angebracht. Der Außenborder hat seinen Test optimal bestanden. Nach einigen Versuchen nimmt er seine Arbeit auf. Zur Auszeichnung dafür erhält er seinen Propeller zurück. Die Navi-Beleuchtung erhielt einige handwerkliche Unterstützung bis sie die vorgesehen Aufgaben wahrnehmen konnte.

 

06. August 2020

Der Wind streicht heute mit 6 Bft in Böen durchs Gelände. Die Sonne zeigt sich nur zögerlich und die Wolken werden mutiger. In der Ferne grollt ein Gewitter vor sich hin. Der Regen traut sich noch nicht. Das ist die Gelegenheit mit dem Fahrrad eine Tankstelle zu finden, bei der auch GAS-Flaschen einzutauschen sind. Der Versuch scheitert kläglich. Bis auf kleine 5 Kg Flaschen ist nichts in der Nähe zu finden. In 5 Km Entfernung in Richtung Igoumenítsa (Ηγουμενίτσα) soll es nach Auskunft des Schiffsausrüsters eine Tankstelle mit 11 Kg Flaschen geben. Keine Aufgabe fürs Fahrrad. Ähnlich wie auf Sámos (Σάμος) muss die Tankstelle mit einem Mietauto und der leeren Flasche gefunden werden. Wenn Marina am 18. August kommt geht es los. Bis dahin wird hoffentlich die alte Flasche noch halten. In Vorbereitung auf zukünftige Maler- und Klebearbeiten werden schon mal die Materialien besorgt.  

 

07. August 2020

Bei sonnigem Himmel und leichten Wind sind heute Schleifarbeiten angesagt. Zunächst ist das Bugstrahlruder dran. Nachdem alles Blank geschliffen ist, muss die Zinkanode ausgebaut werden. Sie ist verbraucht und soll durch eine neue ersetzt werden. Die Schrauben lassen sich nur sehr mühevoll lösen. Die Anode selbst hat sich festgebissen und will nicht raus. Da muss ich mir was ausdenken. Also wird der Schauplatz gewechselt und der Rest des Antriebes sowie Ruderhacke und Koke geschliffen.

 

08. August 2020

Der Morgen zeigt sich sonnig ohne Wind. Und er kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Regen lebhaft in Préveza (Πρέβεζα) seine Bahnen zog. Der Boden der Stellplätze konnte die Wassermengen nicht schlucken, sodass es nach einer kleinen Überschwemmung aussieht. Der Innenausstatter, Kapitän und Eigner kümmert sich aufgrund dieser Wetterlage um die Wandbelege in der Vorderkajüte. Sie sitzen faltig und mutlos an der Wand. So langsam kommen sie eben auch in die Jahre und werden zukünftig jüngeren Platz machen müssen. Doch diesmal werden sie noch mit etwas gut zureden und geduldiger handwerklicher Unterstützung zum alten Glanz gebracht. Gott sei Dank regnet es nachmittags wieder. Außenbords kann daraufhin nichts gemacht werden. Und der Tag neigt sich dem Ende entgegen.

 

09. August 2020

Der Regen hat sich heute Morgen zurückgezogen. Der Wind mit 2 – 4 Bft kann die Wolken nicht zur Seite schieben. Die Sonne hat es nicht leicht sich durchzusetzen. Unabhängig davon mache ich mich ans Vordeck um einige defekte Korkteile erstmal zu entfernen. Nun bleibt noch der Geber vom Echo wieder einzukleben. Er hatte sich bei der letzten Motordurchsicht gelöst. Es ist ein indoor Geber der in einem Röhrchen mit Öl sitzt. Also die alte Klebestelle reinigen und entfetten. Und Zack – ist ein Tag wieder um.

 

10. August 2020

Sonniges Wetter ohne Wind ist eine gute Voraussetzung um auf dem Vordeck das Korkdeck zu reparieren. Und tatsächlich ist es heute fertig geworden. Es bleibt noch Zeit das Röhrchen für den Echogeber einzukleben. Danach werden die Einstellungen für das neue Radio vervollständigt und die Radioverkleidung befestigt. Jetzt soll es wetterfest sein. Schaun wir mal… Bevor der Tag um ist wird noch der Kork vom Deckstisch geschliffen und geölt.  


11. August 2020

34° C stahlblauer sonniger Himmel mit leichtem Windzug ist kein Wetter um wirklich zu arbeiten. Der Kork auf dem Vordeck hat gehalten. Der Echo-Test ist positiv verlaufen. Der 2. Ölanstrich auf dem Deckstisch klappt auch. Jetzt erstelle ich noch eine Kunststoff-Unterlegscheibe die für den Einsatz des Ruderblattes benötigt wird.

 

12. August 2020

Um das Korkdeck auf der Fly zu reinigen und zu schleifen sind gemäßigte Temperaturen mit leisem Zug des Windes gute Bedingungen. Morgens um 08:00 Uhr fängt es mit sonnigen 23° C gut an. Weil ich zügig arbeite bin ich rechtzeitig am Nachmittag fertig als die Sonne mit 33°C die Luft deutlich erhitzte. Ich verzieh ich mich jetzt zum kühleren Bugstrahlruder. Und wieder muss ich mich der Zinkanode geschlagen geben.

 

13. August 2020 bis 17. August 2020

Auf das Wetter kann ich keine Rücksicht nehmen, auch wenn es wie immer ist. Es warten Aufgaben, die erledigt werden wollen. Als erstes widme ich mich der widerspenstigen Zinkanode des Bugstrahlruders. Meine Überzeugungskraft mit passendem Werkzeug hat die Anode zum Aufgeben bewegt. Geduld ist eben eines der schärfsten Waffen. Der Tunnel des Bugstrahls wird vorsichtig mit feinem Schleifpapier geschliffen und ist somit für das Antifouling vorbereitet. Ein paar Blasen die sich am Bug des Rumpfes platzierten werden aufgemacht, getrocknet und gespachtelt. Weil das Schleifpapier noch in griffnähe ist wird noch die Holzkante von der Klappe des Niedergangs und im Salon die Klappe des Schapps nicht nur geschliffen sondern auch geölt.  

 

18. August 2020 bis 29. August 2020

Mit 30°C ist es sonnig wie immer. Der Wind wird ab Mittag lebendiger und zeigt sich in Böen bis 5 Bft. Marina trifft gegen Abend mit dem Flieger ein. Der Airport ist in der Nähe. Also fahre ich mit dem Rad hin und hol sie ab. Wir gehen zu Fuß in Richtung CALYPSO. Vorher gibt es noch ein Abendessen in der Taverne PANOS, die auf dem Weg liegt. Am nächsten Tag geht es sofort los. Als erstes wird ein Auto gemietet und der Wocheneinkauf gestartet. Mit dabei ist die leere GAS-Flasche die für 15,- € an einer entfernten Tankstelle in eine volle getauscht wird. Der Adapter, der notwendig ist um eine griechische Flasche an einen deutschen Anschluss anzuschließen, hat sich unauffindbar verkrümelt. Gute Kontakte nach Deutschland, zu Manfred Kroog, sorgen nach einigen Tagen für Ersatz. In diesen 3 Tagen mit dem Mietwagen ruhen die Arbeiten an Bord. Landausflüge u.a. nach Vónitsa (Βόνιτσα) und Amfilochía (Αμφιλοχία) am Ambrakischen Golf  ((Amvrakikó kólpo) Αμβρακικό κόλπο) bringen reichlich Abwechslung. Die Sprühdose zum Entfernen von Wespen ist nicht zum Einsatz gekommen. Die Wespen halten sich an die Absprache. Sie tun mir nichts und ich lass´ sie zufrieden. Als nächste widmet sich Marina der Wäsche. Ich kümmere mich derzeit intensiv um das Abschleifen des Unterwasserschiffes. Sehr mühselig. Eine Woche pro Seite und tatsächlich ist am 30. August die Steuerbordseite fertig. Marina hat, neben dem täglichen Versorgungsauftrag mit Essen und Trinken, sowie dem Einkaufen, die Schubladen im Schrank des Salons und die Tür zur Vorderkajüte geschliffen und geölt. -> RESPEKT <- ! Allabendlich genießen wir zusammen den Sonnenuntergang. Seit Marinas Ankunft sind beide Bordräder in Betrieb. Die Wespen sind sehr zurückhaltend. Selbst unser Frühstück, Abendessen und Grillen ignorieren sie. Unsere Recherche hat die Wespen als Feldwespe identifiziert.

Meist unbemerkt legt die Königin der Haus-Feldwespe ihr Nest an warmen und sonnigen, vor Regen geschützten Stellen. Das Nest ist grau und hüllenlos, nur handtellergroß und wird von etwa 15-30 Nestinsassen versorgt. Wir haben einen direkten Blick auf die Waben und können ihnen bei der Brutpflege zusehen. Ein kleines aber agiles Volk. Für die Brut werden Fliegen, Stechmücken und Spinnen gejagt. Feldwespen sind harmlos und scheu, die niemals die Speisen und Getränke des Menschen anfliegen. Sie sind für uns Menschen als Insektenjäger eine sehr nützliche Art. Sehr treu an den Standort gebunden, verteidigen sie ihr Nest nur bei extremen Störungen im unmittelbaren Nestbereich. Der Stich verursacht, wenn der Stachel überhaupt die menschliche Haut durchdringen kann, nur einen kurz andauernden "Piks".

 

30. August 2020 bis 02.September 2020

Das Wetter ist typisch mit sonnigen 30°C. Gegen Mittag bringt der Wind mit bis zu 5 Bft reichlich Erfrischung. Der Rumpf wird weiter geschliffen, bis der neue Schleifteller, den Marina aus Deutschland mitgebracht hat, die Haftung für das Schleifpapier abgegeben hat. Vielleicht erklärt der Schwingschleifer sich bereit die Aufgaben des Exenterschleifers vorerst zu übernehmen. An der Steuerbordseite wird der Klebestreifen am Wasserpass entfernt und die Klebereste mühselig abgewaschen. Das Deck wird aufgrund der Wespen nur mit einem festen Wasserstrahl abgespritzt. Sobald die Wespen ausgezogen sind, ist eine Grundreinigung und Deck schruppen angesagt. Heute, am 02. September ist Büro Tag angesagt. Einige Dinge sind liegengeblieben und schreien nach Erledigung und Aktualisierung. Am Abend gibt es kleines Wiedersehen-Bier mit den TIEBREAKERN. Sie sind am Vorabend angekommen und morgen geht es mit dem Boot ins Wasser.

-> beneidenswert <-


03. September 2020

Mit sonnigen 30°C und Wind in Böen bis 6 Bft bleibt das Wetter stabil. Vormittags den TIEBREAKERN  geholfen. Der Motor wollte nicht anspringen und hat stattdessen die 12 Volt Sicherung zur Aufgabe gezwungen. Die Starter-Batterie ist schlapp. Nach Austausch ist alles wieder gut. Anschließend geht am Rumpf der CALYPO weiter. Mit Unterstützung des Schwingschleifers wird die Backbordseite weiter geschliffen.

 

04. September 2020

Heute schleicht der Wind unruhig bis zu 7 Bft um die Boote. Trotz der sonnigen 28°C bleibt es unangenehm frisch. Marina lässt sich davon nicht erschrecken. Sie fährt mit dem Bootshuttle ans Festland zum Einkaufen und zum Schwimmen. Ich werde tatsächlich heute mit dem Schleifen des Unterwasserschiffes fertig. Auch den Klebestreifen am Wasserpass mit dem widerspenstigen Kleberesten konnte ich entfernen. Gegen 20:00 Uhr verlegen wir unseren Aufenthalt ins Boot. Draußen ist es zu frisch zum Sitzen.

 

05. September 2020 bis 07. September 2020

Auf das Wetter ist Verlass. Gleichbleibend sonnig mit etwas Wind zur Mittagszeit. Ein heißersehnter Brief ist heute pünktlich angekommen. Es ist der bisher teuerste Brief den ich erhalten habe. Per Express für 22,- € in 3 Tagen incl. Wochenende. Im Ernstfall funktioniert der Postweg von Deutschland zum Boot in Griechenland. Und gearbeitet wird auch noch. Die Ankerkette wird ausgebracht und alle 10 Meter gekennzeichnet. Um den Anker auf dem Meeresgrund wiederzufinden wird dieser von Marina weiß gestrichen. Kleine Narben werden am Unterwasserschiff gespachtelt. Nun könnte ich mit dem Streichen des Ruders, Propellers und der Ruderhacke beginnen. Wäre da nicht …? ÖL im Bug! Eher zufällig entdeckt treibt es Falten ins Gesicht des Kapitäns. Stammt das Öl etwa aus dem Bugstrahlruder, das dort installiert ist? Das Streichen wird verschoben zu Gunsten der Kontrolle des Bugstrahlruders. Auf den ersten Blick ist nichts zu entdecken. Also flugs den Motor ausbauen. Und …? Wieder nichts gesehen. Keine Leckstellen. Jetzt muss ein Fachmann her. Am nächsten Tag im Technical Department der Marina um Hilfe nachgefragt. In den nächsten Tagen schaut ein Profi vorbei. So beruhigt widme ich mich wieder den zurückgestellten Streicharbeiten.

 

08. September 2020 bis 10. September 2020

Das Wetter glänzt durch gleichbleibende Werte mit sonnigen 30°C. Das sind die richtigen Temperaturen um die angefangenen Streicharbeiten mit Primer zu Ende zu führen. Während Marina sich dem Deck auf der Fly annimmt. Der erste Teil ist geschliffen und geölt. Das ist sehr gut geworden. Unabhängig davon ist der GAS-Adapter eingetroffen. Nun wird die volle griechische Flasche erfolgreich angeschlossen. Jetzt ist es an der Zeit, Werkzeug dass nicht mehr benutzt wird wegzuräumen. Das gibt wieder Platz im Salon. Dafür war der Mechaniker für das Bugstrahlruder noch nicht da. Es wächst die Idee Kurzurlaub auf Sámos (Σάμος) zu machen. Schaun wir mal…


11. September 2020

So langsam schleicht sich eine Routine im Tagesablauf ein. Und das Wetter macht mit. In gewisser Regelmäßigkeit fährt Marina mit dem Bootsshuttle nach Préveza. So auch heute. Ich habe Ruhetag, weil die bestellten Farben und das Antifouling noch nicht da sind. Apropos nicht da – der Techniker für das Bugstrahlruder war auch noch nicht da. Schaun wir mal…

 

12. September 2020 bis 14. September 2020

Marina ist heute unaufhaltsam. Neben der Aufgabe als Smutje hat sie das gesamte Deck der Flybrigde und den Schrank im Salon geschliffen und geölt. “TOP“. Weil die Farben und das Antifouling eingetroffen sind, habe ich mich mit kleineren Schleif- und Lackierarbeiten aufgehalten. Und – es ist mir gelungen den Antrieb und die Ruderanlage fertig zu streichen. Nach so einen arbeitsreichen und erfolgreichen Tag wurden wir zum Kaptains-Dinner eingeladen. Das haben wir uns auch redlich verdient. Eine E-Mail von der Marina lädt uns ein, die fälligen Liegegebühren für die CALYPSO auszugleichen. Für 2.500,- € dürfen wir ein weiteres Jahr im Trockendock liegen. Danach ist noch Zeit Fender, Leinen und Backskisten zu reinigen. Aufgestauter Papierkram wird auch noch erledigt.

 

15. September 2020

Vom Wetter gibt es nichts Neues. Jeden Tag dasselbe. Sonnige 30°C bei blauem Himmel und leichten Wind. Weshalb nur kleinere Arbeiten gemacht. Die Außendusche ist wieder in Betrieb gegangen und Teile der Wandbelege im Salon mussten davon überzeugt werden an ihren Platz festzuhalten. Die Spuren der vorangegangenen Schleif- und Lackierarbeiten werden beseitigt. Während Marina ihren Waschtag voll auslebt, wasch ich schon mal als Vorbereitung zum Polieren die Fly von außen.

 

16. September 2020

Nun ist es soweit. Die Fly soll in neuen Glanz versetzt werden. Doch bevor es losgeht, kommen zwei Techniker wegen des Bugstrahlruders. Nach kurzer Inaugenscheinnahme stellen sie fest!? Nix! Das Bugstrahlruder ist ok. Das Öl muss eine andere Herkunft haben. Aber welche? Also habe ich erst einmal alles wieder zusammengeschraubt nachdem ich das Bug von innen gereinigt habe. Der wiedergewonnene Platz findet zügig seine Abnehmer. Der Echtbetrieb nächstes Jahr wir zeigen ob alles gut ist. Schaun wir mal…



17. September 2020

Auch wenn der Tag mit 29°C und mittlerer Bewölkung beginnt, soll es nachmittags regnen. Das heißt vormittags zügig arbeiten und die Pausen auf später verschieben. Nachdem gestern vom Technical Department das Bugstrahl für OK befunden wurde und ich es zusammengeschraubt hatte, wird das Getriebe mit Primer und Antifouling hübsch gemacht. Der Propeller hat im selben Atemzug die Farbe mit abbekommen. Arbeitsteilung ist heute vorgesehen. Der Smutje kümmert sich pflichtbewusst um den Einkauf, und der Kapitän übernimmt die Hausarbeit. Durch den angekündigten Regen wird von der Crew die Flybridge mit der Hafenpersenning abgedeckt. Es wird alles noch rechzeitig geschafft als gegen 15:00 Uhr der Regen tatsächlich wie versprochen daher kommt. Er will wohl ein paar Tage bleiben. Auf der Wetterkarte lässt sich ein “Medicane“ identifizieren. Die Wetterdaten zu diesem Hurrikan sind erschreckend. Auf der Insel Zankenthos wird der Notstand ausgerufen. Wir stehen sicher.

 

18. September 2020

Mit Dauerregen seit gestern Nachmittag durchgehend und gefühlten 21°C meldet sich der Tag deutlich abgekühlt. Bei diesen Temperaturen verhält sich selbst der Wind auffällig unauffällig. Eine Einladung zum draußen Arbeiten ist das nicht. Ein Tag also der zum Ausruhen dient um Kräfte für die noch ausstehenden Arbeiten zu sammeln. Nichts tun kann ich gut. Und die Geduld habe ich auch. Aus den Nachrichten erfahren wir was der “Medicane“ alles angerichtet hat. Da haben wir richtig Glück. Wir haben nur ein paar Randausläufer mitbekommen.

 

19. September 2020

In der Nacht hat sich der Regen mit kräftigen Schauern verabschiedet. Vorsichtig traut sich die Sonne hinter den Wolken hervor. Der Wind schaut mit 5 Bft, in Böen bis 7 Bft, nach dem Rechten. Nachmittags setzt sich die Sonne endgültig durch, und der Wind schleicht nur noch langsam durch das Trockendock. Im Salon werden jetzt weitere kleine Schönheitsreparaturen durchgeführt.

 

20. September 2020

Nun ist es endlich soweit. Bei sonnigen 28°C und leichtem Wind gibt es kein Halten mehr. Ich poliere die Fly von außen. Die Reling und der Gerätebügel haben die Aufmerksamkeit von Marina aus sich gezogen. Und weil das Wetter so schön ist, wird die Fly wieder geöffnet und bietet zusätzliche Sitzplätze.

   

21. September 2020

Wieder einmal ein Tag der Wiederholungen. Das Wetter macht das Gleiche wie gestern und der Smutje ist mit dem Shuttle unterwegs. Der Kapitän bleibt zurück und bringt die Fly von außen final in den Glanz vergangener Zeiten. Da die Wespen auf unseren ausdrücklichen Wunsch ausgezogen sind, muss der Platz auch nochmal gründlich gereinigt werden. Am späten Mittag gibt es das verdiente Erfrischungsgetränk mit einem frischen griechischen Salat.


22. September 2020

Heute ist ein Tag Finals. Die Fly von innen, die Aufbauten und sogar die beiden Backskisten auf dem Achterdeck sind sauber und zum Strahlen bereit. Bei sonnigem Wetter sind die Kräfte schnell verbraucht, der Rücken weigert sich weiter mitzumachen und der Körper schreit nach Erfrischung. Der Kapitän versteht das und lädt zum Erfrischungsgetränk in die Taverne der Marina.

 

23. September 2020

Bewölkter Himmel und 25°C sorgen für einen besorgten Gesichtsausdruck beim Smutje. Weil die Transportmöglichkeiten eingeschränkt sind, muss sie heute wieder ans Festland zu Einkaufen. Doch dann passiert es! Der Smutje wird von Regen und Gewitter überrascht. Die Stimmung passt zur Wetterlage. Deck schruppen ist angesagt. Das Wetter hält mich Gott sei Dank zurück. Erst am Nachmittag, als der Regen eine Pause macht, geht es mit Schrubber bewaffnet los.


24. September 2020

In der vergangenen Nacht gab es die Lightning Show schlechthin. Viele unterschiedliche Lichter leuchteten beliebig oft an unterschiedlichen Stellen des Himmels. Begleitet vom rhythmischen Trommeln des Regens auf allen Schiffen. Den Takt gibt das Gewitter deutlich vor. Am frühen Morgen ist dann alles vorbei und die Sonne begleitet den Tag. Direkt nach dem Frühstück geht es los. Eimer und Schrubber stehen auf dem Deck bereit. Der Kapitän und Hausmeister macht sich an die Arbeit. Auf den seitlichen Laufdecks und auf einen Teil des Achterdecks wird die ursprüngliche Farbe wieder hergestellt. Um 14:00 Uhr ist es dann soweit. Schluss mit lustig. Feierabend für heute. Morgen ist auch noch ein Tag. Nun ist Tee Time mit lecker Loukoumádes (Λουκουμάδες) die Marina selbst gebacken hat.

 

25. September 2020

Bei 26°C und Sonne lässt es sich wiedermal gut arbeiten. Der Rest vom Achterdeck wird gereinigt, während der Smutje zur Proviantbeschaffung wieder zum Festland unterwegs ist. Gegen 14.30 Uhr ist nicht nur das Achterdeck fertig sondern auch der Kapitän und Hausmeister. Nachdem Duschen haben sich alle ein gerstenhaltiges Erfrischungsgetränk und einen frischen Salat verdient.

 

26. September 2020

Das Wetter kündigt langsam mit 21°C und Regen den Herbstanfang an. In der Nacht hat es sein Versprechen wahr gemacht. Wind bis 8 Bft gebündelt mit der Musik von Starkregen und Gewitter. Als freundliche Gastgeber gewähren wir ihnen den ganzen Tag den Aufenthalt. Für die Besatzung der CALYPSO bedeutet es Sonderurlaub. Frei für Alle!

 

27. September 2020

Unsere Tagesgäste von gestern verlassen uns plötzlich. Enttäuscht sind wir nicht. Die Sonne, gepaart mit ein paar Wolken sorgen für bessere Stimmung. Dennoch warten wir misstrauisch bis Mittag auf die Rückkehr unser Tagesgäste. Doch dann geht es los. Arbeitsklamotten an und die ersten Polierarbeiten werden schon mal angegangen.

 

28. September 2020

Die Unzuverlässigkeit des Wetters sorgt jeden Morgen für eine Überraschung. Macht es doch was es will. So müssen die Regenpausen genutzt werden, um das polieren des Schiffes voran zu bringen. Zwischendurch kommt noch der „Steelmaker“. Mit dem besprechen wir die Teil-Erneuerung unseres Gerätebügels und die Fertigung eines Biminis für das Achterdeck. Schaun wir mal…

 

29. September 2020

Welch eine Überraschung am Morgen. Es regnet. Die Säule des Thermometers hat wohl Höhenangst, oder warum traut sie sich nicht über 21°C. Der anwesende Wind bringt zusätzlich noch etwas Frische mit. Uns bleibt nur weiter zu Üben – in Geduld. Als am späten Nachmittag die Sonne nochmal mit Anwesenheit glänzen will, wird es zwar wärmer, und zum Arbeiten zu spät. Gott sei Dank ist morgen auch noch ein Tag.

 

30. September 2020 bis 11.Oktober 2020

Hohe Luftfeuchtigkeit m 80%, Temperaturen um 19°C lassen schon die Armhaare erschrecken und senkrecht vom Körper abstehen. Um auf Temperatur zu kommen ist flotte Arbeit angesagt. Alsdann die CALYPSO fertig poliert ist, bleiben nur noch Kleinigkeiten zu erledigen. Die Tage werden nicht nur kürzer und ruhiger, sondern das Wetter auch unbeständiger.

 

12.Oktober 2020

Heute ist der Tag an dem wir Préveza (Πρέβεζα) verlassen. Morgens um 07:15 Uhr fährt der Bus vom Flughafen Préveza nach Athen (Αθήνα) Flughafen. Von hier fliegen wir nach Sámos (Σάμος). Urlaub machen und Freunde besuchen. Eine Woche ohne Boot.

Der 17. Oktober ist der Rückreisetag über Thessaloníki (Θεσσαλονίκη). Hier bleiben wir für eine Nacht und starten am 18. Oktober den Weg nach Bremen. Wie lange wir in Deutschland bleiben? Schaun wir mal…