Update: 10. Oktober 2024
Nach intensivem Studium aller verfügbaren Wettervorhersagen und reiflicher Überlegung wird der 4. Juno als guter Starttermin für unsere Reise von der Schiffsführung beschlossen. Doch bevor es los gehen kann, müssen noch eben Lebensmittel für diese lange Reise gebunkert werden.
Termingerecht bestätigt uns der Wettergott gute Reisebedingungen für den 4. Juno 2019.
Jetzt geht es los. Schaun wir mal...
4. Juno 2019 – Tag 1 - Ikaría (Ικαρία)
Nun ist es soweit. Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen.
Die Uhr zeigt 08:50 Uhr als die CALYPSO ihren sicheren Liegeplatz in der Marína Sámos (Μαρίνα Σάμου) verlässt, um an der Tankstelle wieder festzumachen. Für die 130 Volvo Pferde muss noch Futter und für die Crew noch Frischwasser gebunkert werden. Mit 650 Liter Diesel und 200 Liter Frischwasser im Bauch legt die CALYPSO um 09:20 Uhr ab und nimmt Kurs auf Ikaría. Bei mäßigem Wetter geht es entlang der Südküste von Sámos. Zuerst an Samiopoúla (Σαμιοπούλα) und dann an der Nordspitze von der Fourni (Phournoi) Inselgruppe vorbei. Kaum hat die CALYPSO den neuen SW-Kurs Richtung Kirýkou (Κηρύκου) auf Ikaría aufgenommen, werden Wind und Welle neugierig. Bei 0,3m Seegang, plus 0,2m Welle und 3 Bft Wind gleitet die CALYSO bei mittlerer Sicht geschmeidig durchs Wasser. Nach insgesamt 33 Seemeilen und 5 Stunden Fahrt läuft die CALYPSO in die neue Marína Kirýkou ein. Hier nehmen wir den letzten Liegeplatz, wie alle anderen auch, längsseits ein. Um 14:35 Uhr ist die CALYPSO fest. Liegegebühr will keiner. An einigen Säulen ist vereinzelnd Wasser und/oder Strom zu bekommen. Auch ein Grund für die Beliebtheit der Marína. 2016 waren wir schon mal hier. Da war die Marína noch nicht in Betrieb. Der Stadthafen direkt daneben kostet Geld und gegen Gebühr gibt es Wasser und Strom – und er ist leer.
5. Juno 2019 – Tag 2 – Mýkonos (Μύκονος)
Der Wecker traut sich auftragsgerecht seinen Dienst zu tun und klingelt um 07:00 Uhr. Die morgendliche Routine ist schnell durchlaufen und der Kaffee gekocht. Die Leinen sind um 07:45 Uhr los und die CALYPSO verlässt in Schleichfahrt die Marína mit Kurs auf Mýkonos (Μύκονος). Bei leicht diesiger Sicht, 0,2m Welle und 2 Bft Wind aus S rast die CALYPSO mit 6,8 Knoten an der Südküste Ikarías entlang. Nach 2,5 Stunden Fahrt passieren wir an Steuerbord das Leuchtfeuer Ak. Páppas und verlassen damit Ikaría. Nach weiteren 5 Stunden Fahrzeit und insgesamt 46 Seemeilen erreichen wir das Ziel, die Bucht im Norden von Mýkonos, Ágios Panórmos (Άγιος Πανόρμος). Wir haben Südwind. So liegen wir gut geschützt in der Bucht im Norden. Die Westseite der Bucht ist von Mega Yachten besetzt. Wir finden ein ruhiges Plätzen ganz alleine für uns im Scheitel der Bucht auf 6 Meter Tiefe.
6. Juno 2019 – 11. Juni 2019 - Tag 3 – Tag 8
Sýros / Foínikas (Σύρος / Φοίνικας)
Heute braucht die Crew keinen Wecker. Um 07:30 Uhr sind alle wach und machen sich an das Tagesgeschehen. Schwimmen ist heute früh für alle angesagt. Das Wasser ist noch frisch und dennoch angenehm. Der Kaffee ist wiedermal schnell gekocht. Der Anker ist um 08.45 Uhr gelichtet. Nun geht es los mit neuem Kurs SW Richtung Sýros. Gefrühstückt wird unterwegs. Um 14:10 Uhr, nach gefahrenen 5,5 Stunden und 30 Seemeilen, ist die CALYPSO mit Buganker im Ormós Foínikas (Ορμός Φοίνικας) fest. Der 1. Anlauf vom Kapitän hat nicht geklappt, weshalb Marina als 1. Offizier den 2. Versuch auf Anhieb erfolgreich fährt. Schnell füllt sich dieser kleine Hafen der als sehr sicher gegen Meltemi beschrieben ist. Den wettern wir gemeinsam mit allen anderen Schiffen in den nächsten Tagen ab. Ein gute Gelegenheit um die Insel mit einem Mietwagen zu erkunden. Schaun wir mal…
Sýros ist eine griechische Insel der Kykladen, fast mitten im Archipel gelegen. Im 8. Jahrhundert v. Chr. wurde die Insel von Phöniziern besetzt, die ihr auch den Namen Sýros gaben, was in etwa ‚felsig‘ bedeutet. Die Stadt Ermoúpoli (Ερμούπολη) ist Hauptort der Insel sowie Verwaltungssitz der Region Südliche Ägäis und der Gemeinde Sýros-Ermoúpoli (Σύρος-Ερμούπολη) die auch die unbewohnte Insel Gyáros (Γυάρος) umfasst.
12. Juno – 17. Juno 2019 - Tag 9 – Tag 14
Kýthnos / Loutrá (Κύθνος / Λουτρά)
Ein Tag zum frühen Aufstehen. Dies gelingt mit Unterstützung des Weckers um 07:00 Uhr. Die Weiterreise ist für 09:00 Uhr vorgesehen. Doch zuvor der übliche Tagesstart mit Kaffee kochen. Frühstück findet wiedermal auf See statt. Tatsächlich sind die Leinen zeitgerecht los. Doch dann wartet noch eine Aufgabe auf die Besatzung der CALYPSO. Die Ankerkette vom griechischen Schiffsnachbarn liegt über unserer. Das bedeutet echt Arbeit. Und so kam das Unvermeidliche. Die CALYPSO spielt die Hauptrolle im Hafenkino. Der Kapitän bekommt den eigenen Anker nicht hoch. Erst als eine russische Chartercrew von einem ankernden Charterboot per Dinghi dazu kommt, gelingt es gemeinsam den Anker zu lichten. Die Freude und Dankbarkeit ist groß. Aus uns unverständlichen Gründen wird von den Zuschauern von den Booten und von Land auf Beifall verzichtet. Davon unbeeindruckt verlässt die CALYPSO Foínikas auf Sýros um 09:30 Uhr und nimmt Kurs auf Kýthnos/Loutrá. Nach ruhiger und entspannter Fahrt mit Frühstück läuft die CALYPSO in den Hafen Loutrá ein und bekommt vom Hafenmeister einen Platz zugewiesen. Um 13:00 Uhr ist die CALYPSO fest und der Kapitän lädt zum traditionellen Manöverbier. Das Ritual ist noch nicht zu Ende als sich innerhalb von 10 Minuten der Hafen (über)füllte. Unsere Erfahrung hier zeigt, du musst früh unterwegs sein wenn du noch einen Platz irgendwo haben willst. Das betrifft Häfen ebenso wie Buchten. Der Wetterbericht droht mit Meltemi. Deshalb entscheidet sich die Schiffsführung für einen längeren Aufenthalt. Bei einer ersten Besichtigung wird eine heiße Quelle ausgemacht die ins Meer fließt. Der 1. Offizier, Smutje und die gesamte Mann(Frau)schaft nutzt die Gelegenheit für ein warmes Bad im Meer. Wie es weitergeht? Schaun wir mal…
Am 13. Juno trifft zu unser aller Überraschung die MAENA II, einen Segler den wir aus Sámos kennen, ein und ergattert sich den letzten freien Platz im Inneren des Hafens.
Es ist ein sehr bewegter Hafen durch das ständige Kommen und Gehen von Schiffen. Viele Charterer von der Attika Küste haben hier den 1. Anlaufpunkt wenn sie von der Basis starten und ihren letzten Anlaufpunkt bevor sie zur Basis zurück müssen.
Am 15./16./17. Juno ist Pfingstwochenende in Griechenland. Loutrá und dem Hafen ist es anzumerken. In Beiden ist mächtig Betrieb. Selbst der Meltemi ist mit reichlich Wind und Wellen voller Neugier dabei. Ein Grund mehr für die Boote hier fest und sicher zu liegen. Der griechische Pfingstmontag ist wieder Reisetag für Boote und Wetter. Wir bereiten uns und die CALYPSO für morgen, Dienstag den 18. Juni vor. Schaun wir mal …
18. Juno2019 – Tag 15 – Attika Küste (Αττική) / Soúnio (Σούνιο)
Wie ein Geschoss springt der Kapitän aus dem Bett. Ein unbekannter Ton verbreitet sich auf der CALYPSO. Etwas benommen und nach dem Gleichgewicht suchend ist die Ursache dann doch schnell gefunden. Pflichtbewusst wies der Wecker auf die gewünschte Uhrzeit hin. 06:30 Uhr. Das neue Ziel Soúnio an der Attika Küste soll angesteuert werden. Doch vorher noch den Blick auf die Wettervorhersage wagen. Das löst beim Kapitän Enttäuschung aus. Unter den zu erwartenden Wetterbedingungen ist die Weiterfahrt der CALYPSO nicht ratsam. Der neue Beschluss der Schiffsführung ist eindeutig und wird ohne Verzögerung umgesetzt. Hinlegen und weiterschlafen. Nach weiteren 2 Stunden und einem ausgiebigen Frühstück wird der Hafenkapitän über die verlängerte Liegezeit informiert. Morgen ist auch noch ein Tag.
19. Juno 2019 – Tag 16 Attika Küste (Αττική) / Soúnio (Σούνιο)
Heute Morgen ist zunächst einmal ein Treffen der Schiffsführung angesagt. Nach kurzer Besprechung steht dann fest, die CALYPSO läuft aus. Der Wind wird mit 3-4 Bft und die Welle mit 0,3m aus NO bei leicht diesiger Sicht erwartet. Nachdem der Kaffee gekocht ist, verlässt die CALYPSO wieder einmal ohne zu frühstücken um 07:15 Uhr den Hafen Loutrá auf Kýthnos. Mittlerweile ist Frühstück während der Fahrt schon Routine geworden. Durch die Gatten der Inseln Kýthnos und Kéa zeigt sich das Wetter mit der erwarteten Robustheit. Der Kurs NW nach Soúnio an der Attika Küste kann durch das Wetter aus NO nicht direkt genommen werden. Zusätzlich gibt es Kurskorrekturen durch die Berufsschifffahrt. Besser wir gehen ihnen aus dem Weg. Gleichzeitig müssen die zusätzlich so erzeugten Wellen abgeritten werden. Mit all‘ ihrer Erfahrung gelingt es dem 1. Offizier Marina als Rudergänger vorbildlich. In Soúnio ist schnell ein Ankerplatz gefunden und das Manöver gelingt auf Anhieb. Das Abtauchen des Ankers bestätigt den guten Sitz. Jetzt noch um 13:00 Uhr das routinemäßige Manöverbier. Und dann … es ist kaum zu glauben fällt es nass aus dem Himmel. Regen wird es im Allgemeinen genannt. Am späten Nachmittag setzt sich die Sonne wieder durch. Abends können wir dann einen atemberaubenden Sonnenuntergang erleben. Der beleuchtete Poseidón Tempel (Ο ναός του Ποσειδώνα) ist sehr beeindruckend. Das Kap Soúnio ist an der südlichsten Spitze Attika. Es ist bekannt wegen der Ruine des antiken Marmortempels des Meeresgottes Poseidon. Nun geht der Wind schlafen – und wir auch.
Seefestigkeit ist allerdings eine gute Voraussetzung, wenn in dieser Bucht geankert werden soll. Bei nahezu absoluter Windstille sorgt die vorbeifahrende Brufsschifffahrt für reichlich Bewegung im Schiff.
20. Juno 2019 – Tag 17 – Póros (Πόρος)
In der Nacht hat die Berufsschifffahrt durch Schwell für reichlich Bewegung in der Bucht gesorgt. Ohne zu fragen werden dann schon mal vergessene Dinge im Salon durch das Boot geführt. Um 06:00 Uhr morgens ist nicht mehr an Schlaf zu denken. Eine gute Gelegenheit die Dinge im Boot dahin zu stellen, wo sie ihren angestammten Platz haben. Außerdem steigt die Sonne auf und ein schöner Tag beginnt. Eben noch eine Runde schwimmen und dann Kaffee kochen. Durch die bewegte Nacht ist der 1. Offizier reichlich motiviert die Reise schnellstmöglich fortzusetzen, wenn es sein muss wiedermal ohne zu frühstücken. Um 08:00 Uhr ist der Anker gelichtet und der neue Tagestripp beginnt. Bei ruhigem Wetter gelingt die Überfahrt ohne besondere Vorkommnisse in 5 Stunden. Zwischendurch überrascht der Smutje mit einem leckeren Frühstück. Im Hafen von Póros angekommen gelingt das Anlegemanöver mit Buganker auf Anhieb. Jetzt hat sich die Besatzung das Manöverbier redlich verdient. Erste Eindrücke werden dann in einem kleinen Rundgang gewonnen. Schaun wir mal …
21. Juno 2019 – Tag 18 – Póros (Πόρος)
Was für ein Tag. Die Charterer machen sich langsam auf Weg zu ihren Basen. Zum Frühstück wird heute ein mineralhaltiges mit Zink gewürztes Menü geboten. Ankersalat. Die Skipper haben alle Hände zu tun und so mancher Nachbar hat per Dinghi geholfen. Und gerade als Ruhe einkehren will erhält die CALYPSO eine Einladung zum längeren Verbleib in Póros der wir nicht widerstehen können. Eine Schnellfähre vom Typ Dolphin erzeugt beim Einfahren in den Hafen einen so großen Schwell, dass selbst die sonst so geschickte CALYPSO machtlos ist und sich an die Kaimauer drücken lässt. Die Badeplattform hat es leider nicht geschafft. Sie muss erneuert werden. Na Toll – das war es wohl mit der Reise entglitt es dem 1. Offizier. Menschen kommen Gott sei Dank nicht zu Schaden.
Nach einer kurzzeitigen emotionalen Pause verließ uns auch die Schockstarre und die jetzt wichtigen Aufgaben werden angegangen. Dazu gehört der Papierkram bei der Coast Guard und natürlich die sofortige Information an die Versicherung. Dank des Interesses einiger Griechen wird schnell eine Werft in der Nähe gefunden die den Schaden reparieren kann. Am gegenüberliegenden Ufer in Galatás (Γαλατάς) gibt es den Poros Yacht Service. In weniger als einen Tag ist auch für die Zeit des Werftaufenthalts ein Apartment gefunden. Im Aliki Beach Hotel (Paralía Alykí/ Παραλία Αλυκή), einer wunderschönen Anlage unmittelbar am Strand und mit Pool dürfen wir wohnen. Am Abend kommen dann die griechischen Megayachten und mischen den Hafen zusätzlich auf. Die Situation ist nicht wirklich zufriedenstellend. Ein unruhiger Tag neigt sich dem Ende entgegen. Schaun wir mal…
22. Juno 2019 – Tag 19 – Póros (Πόρος)
Gestern Abend noch wurde der Beschluss gefasst, diesen Liegeplatz schnellstmöglich zu verlassen. Heute Morgen gegen 08:30 Uhr ist es dann soweit. Ohne Frühstück werden flink die Leinen gelöst und der Anker gelichtet. Dieser Platz wird getauscht gegen einen Liegeplatz im Kanal von Póros. Wir können längsseits anlegen auch wenn es gegen den Willen der anliegenden Tavernen ist. Der Hafenmeister gibt das OK und die Liegegebühr wird angerechnet. Hier ist der Schwell der vorbeifahrenden Fähren und sonstigen Schiffen im normalen Bereich. Es bestätigt sich der Eindruck, dass Charterer, erst recht in Flottillen, sehr lebendige und kommunikative Menschen sind. Wir haben uns entschlossen diese Situation für die folgenden 2 Tage mitzuerleben.
Als unser Fazit bleibt zu bemerken, dass der Hafen Póros (Limáni Pórou/Λιμάνι Πόρου) in seiner gesamten Ausdehnung nicht empfehlenswert ist. Rücksichtslose Schiffsmanöver sowie die erzeugte Lautstärke von Land und Schiffen lassen Ruhe und Entspanntheit nicht aufkommen. Selbst die Ankerplätze sind eng besetzt und die Mooringfelder werden immer größer.
24. Juno 2019 – Tag 21 – Galatás (Γαλατάς) / Pláka (Πλάκα)
Heute ist Montag und die CALYPSO geht in die Werft. Um 08:30 Uhr verlassen wir unseren Liegeplatz um nach kurzer Fahrt am gegenüberliegenden Steg der Werft Poros Yacht Service festzumachen. Die Mitarbeiter der Werft stehen bereit und die CALYPSO wird aus dem Wasser gehoben und auf die Werft gebracht. Bis zum 5. Juli ist der geplante Aufenthalt. Wir ziehen für diese Zeit ins Apartment um, aber nicht ohne das E-Bike vom Smutje Marina. Schnell hat sie die Einkaufsmöglichkeiten erkundet. Es bleibt festzustellen, dass dieser Flecken Griechenlands so richtig „Griechenland pur“ ist, den wir nur noch selten antreffen und überwiegend aus Erzählungen kennen.
5. July 2019 – Tag 32 – Galatás (Γαλατάς) / Pláka (Πλάκα)
Bei leicht diesigem Wetter ohne Wind und Welle wird die CALYPSO morgens um 09:00 Uhr in ihr Element gesetzt. Die Badeplattform ist nun erneuert. Während der Werfttage wurde meine tägliche Anwesenheit gewünscht und meine unterstützenden Hände gerne genutzt. Von morgens 09:00 Uhr bis nachmittags 17:00 Uhr wurde täglich gewerkelt. Doch nun ist alles gut. Wir dürfen noch 2 Tage an der werfteigenen Mooring liegen. Jetzt wohnen wir wieder auf der CALYPSO. Der T/T CALYPSO wird auch zu Wasser gelassen um das Ufer für uns erreichbar zu gestalten.
6. July 2019 – Tag 33 – Hydra (Ύδρα)
Dieser Tag wird für einen Ausflug nach Hydra genutzt. Allerdings mit einer Schnellfähre. Es ist ausgerechnet die Fähre, durch deren Schwell der Schaden an der CALYPSO verursacht wurde. Das haben wir ausgehalten. Eine knappe Stunde dauert die Überfahrt. Auf Hydra gibt es keine Fahrzeuge die durch Motoren angetrieben werden. Fortbewegungs- und Transportmittel sind Schubkarren und Esel. Der Hafen ist sehr überschaubar und rappelvoll. Wassertaxen und Fischer besetzen den größten Teil. Für Yachten bleibt wenig Platz. Auch hier wird vom Tourismus gelebt. Daher gibt es viele Tavernen und Bars die zum großen Teil über Treppen und Leitern ein Zugang zum Wasser haben, der oft und gerne genutzt wird. Durch die Steilküste ist das Wasser ausgesprochen klar, sauber und schillert in unterschiedlichen Blautönen. Verschiedene Wanderwege laden zum Wandern ein. Die Chora ist typisch. Sie bietet enge Gassen und kleine Plätze mit schattigen Sitzgelegenheiten. Am späten Nachmittag geht es dann wieder per Fähre zurück.
7. July 2019 – Tag 34 – Kórfo (Κόρφος)
So – nun ist es soweit. Nun soll die Reise weitergehen. Doch zuvor wird noch eine Runde geschwommen und gefrühstückt. Die Uhr zeigt 10:20 Uhr als die 130 Volvo Pferde geweckt werden. Das Wetter ist sonnig, warm und keine Welle. Es bleibt eine ruhige Überfahrt ohne besondere Ereignisse. Kaum sind 23 Seemeilen gefahren ist es 14:20 Uhr und die CALYPSO läuft in die Bucht von Kórfos ein. Hier gibt es besetzte Stege und viel Platz zum Ankern. Wir lassen uns von einer Taverne animieren an ihrem Kai mit Buganker festzumachen. Somit kann der Kapitän zum üblichen Manöverbier auch zu Tzaziki und griechischem Salat um 14:45 Uhr einladen. Trinkwasser erhalten wir kostenfrei per Schlauch aus der Taverne. Am Nachmittag schwimmt eine neugierige Schildkröte vorbei. Sie zeigt sich immer nur kurz bevor sie ganz verschwindet. Ihre Schüchternheit riet wohl zur Zurückhaltung. Dann geht es richtig los. Die Bucht füllt sich zügig mit Charteren und ganzen Flottillen. Sie hatten wohl eine Verabredung mit der Nachbartaverne. Der Smutje der CALYPSO hat heute seinen (ihren) freien Tag. Dafür lud der Kapitän zum Essen in die Taverne mit leckeren Fisch und regionalen Landwein.
8. July 2019 – Tag 35 – Kiátou (Κιάτου)
Der Glockenschlag der örtlichen Kirche erinnert uns daran, dass es 08:00 Uhr ist. Kein Grund zur Eile und getrödelt soll auch nicht werden. Denn es geht durch den Kanal von Kórinth in den Golf von Kórinth nach Kiátou. Nachdem der Kaffee gekocht ist geht die Mannschaft nochmal `ne Runde schwimmen. Geschmeidig elegant macht sich die CALYPSO um 09:00 Uhr bei idealem Motorbootwetter auf den Weg zum Kanal. Die Instruktionen zum Durchfahren des Kanals werden per Funk mitgeteilt. Wir dürfen am Kai zur Einfahrt um 11:45 Uhr festmachen. Jetzt müssen ein paar Formalitäten erledigt und 147,- € bezahlt werden. Dann heißt es warten. Um 13:15 Uhr sind reichlich Yachten versammelt um die Durchfahrt der 3 Seemeilen bei max. 6 Knoten zu starten. Die Geschwindigkeit wird peinlich genau überwacht. Gegen 13:55 Uhr verlassen wir auf der Westseite bei Possio (Ποσσιο) den Kanal und nehmen Kurs auf Kiátou an der Nordseite des Pelopónnisos (Πελοπόννησος). Nun ist es nicht mehr weit. Im Hafen Kiátou sind wir dann um 15:30 Uhr längsseits fest und können das Einlaufbier schlürfen.
9. July 2019 – Tag 36 – Trizónia (Τριζόνια)
Bei sonnigem Wetter mit leichtem Wind macht sich die CALYPSO um 09:00 Uhr wieder auf den Weg. Später wird die Begleitung durch Wind und Welle intensiver. Die CALYPSO hält unbeirrt ihren Kurs. Kaum sind 39 Seemeilen und fast 7 Stunden gefahren, läuft die CALYPSO in Trizónia ein. Der Wind freut sich und umtanzt uns mit 4 Bft. Doch wir finden einen sicheren Liegeplatz längsseits und sind um 15:45 Uhr fest. Um 18:00 Uhr bringt der Wind Verstärkung in Form eines Meltemi mit. Den können wir genüsslich abwettern. Wir wollen 2 Tage bleiben, weil der Kühlschrank für seine Aufgabe des Kühlens erinnert werden muss. Die Gasflasche bittet um eine Auszeit, sodass die Reserveflasche zum Einsatz kommt. Am 11. July entscheiden wir uns für eine weitere Übernachtung. Die Liegegebühr von 20,- € für 3 Tage sind es wert. Denn Trizónia ist eine kleine Insel die nur über den Wasserweg erreichbar ist. Sie wird gerne von Griechen zum Relaxen aufgesucht. Mit dem Wassertaxi ist kein Problem. Die kleine geschützte Badebucht ist mittlerweile von Tavernen, einer Bar und Kiosken begleitet. Es ist anzunehmen, dass dieser Ort nach und nach wachsen wird. Hoffentlich im Sinne der Griechen.
12. July 2019 – Tag 39 – Mesolóngi (Μεσολόγγι)
Wir haben gelernt. Morgens ist ruhiges Wetter und ab ca. 15:00 Uhr wird es unruhig. Erst recht für unsere CALYPSO. Deshalb heißt es heute um 07:00 Uhr aufstehen, Kaffee kochen und los geht´s. Frühstück gibt es unterwegs. Die Nacht wurde sehr früh durch einen einlaufenden Fischtrawler unterbrochen, der freundlicherweise seinen Generator direkt hinter uns laufen ließ. Das Wetter ist auf unserer Seite. Mit viel Sonne und fast keinem Wind fahren wir um 10:00 Uhr unter der Ríou -Brücke durch. Ein gigantisches Bauwerk von 2,8 Km Länge verbindet es den Pelopónnisos mit dem Festland. Bei der Ríou-Bridge-Traffic-Control ist die Erlaubnis zum Durchfahren der Brücke per Funk einzuholen. Es ist 12:30 Uhr als wir die Lagune Mesolóngi erreichen. Das Finden der Ansteuerungstonne für die schmale Fahrrinne in den Hafen dauert einen kleinen Moment. Doch dann sind wir drin. Und nach weiteren 2,5 Seemeilen erreichen wir den Hafen Mesolóngi. Landschaftlich erinnert es durchaus an eine Lagunenlandschaft. Die Infrastruktur ist noch nicht ganz fertig. Sanitäranlagen sind sauber und ordentlich, das Café ist vorbildlich in Betrieb. Einkäufe sind in der nahen Stadt schnell erledigt. Am 15. July soll es weitergehen. Das ist die Idee. Schaun wir mal…
15. July 2019 – Tag 42 – Mesolóngi (Μεσολόγγι)
Wir haben es geschafft!? Wir hatten einen Plan und der liebe Gott hat gelächelt. Frühzeitig, um 05.30 Uhr ist der Kapitän auf den Beinen und überprüft den Wetterbericht bevor die Vorbereitungen für den Start um 07:00 Uhr beginnen. Das Ziel heißt Nísos Kefallinía (Νίσος Κεφαλληνία), ungefähr 30 Seemeilen entfernt. Doch die Wettervorhersage korrigiert die Aussage von gestern. Die Entscheidung ist klar. Kurzerhand legt sich der Kapitän wieder in die Koje. Heute gibt es Frühstück zur normalen Zeit an Bord. Vielleicht bemerken wir später wofür es gut war. Nach dem späten Frühstück wird wieder ein Wetterbericht eingeholt. Der Start zur Weiterreise ist jetzt auf Donnerstag den 18. July verlegt. Bis dahin erkunden wir die nähere Umgebung. Für heute, Dienstag den 16. July ist norddeutsches Schietwetter mit Regen angesagt. Das wiederum hält Wort und kommt pünktlich vorbei und will tatsächlich bis morgen Mittag bleiben. Schaun wir mal…
18. July 2019 – Tag 45 – Póros (Πόρος) - Kefallinía (Κεφαλληνία)
Ungefähr genau um 06:30 Uhr gibt der Wecker auftragsgemäß laut. Die Crew steht auf und beginnt mit den Vorbereitungen zum Auslaufen. 08:00 Uhr ist der Termin. Pünktlich ist das Team der CALYPSO fertig. Jetzt nur noch die Prepaid-Karte für Strom, Wasser und den Zutritt für die Sanitäranlagen abgeben. Das Hafenbüro ist ab 08:00 Uhr geöffnet. Nur wann 08:00 Uhr ist bestimmt nicht die Uhr, sondern der Grieche schlechthin. Tatsächlich sind alle Formalitäten um 08:45 erledigt und um 08:55 Uhr geht die Reise los. Erst langsam durch den Kanal aus der Lagune heraus und danach mit Kurs SW in Richtung Kefallinía / Póros (Πόρος). Das Wetter ist auf unserer Seite. Nahezu windstill wiegen uns die langen kleinen Wellen durch das ionische Meer unserem Ziel entgegen, dass wir um 14:15 Uhr erreichen. Schnell ist ein Platz gefunden und wir sind mit Buganker und Heckleinen fest. Wassertiefe 3m. Um 18:00 Uhr kommt der bestellte Diesel. 220 Liter werden nachgetankt. Der erste Rundgang zeigt die Insel von einer schönen grünen Seite mit guten Bademöglichkeiten. Der Hafen von Póros liegt direkt an einer Durchgangsstraße mit Anschluss zur Fähre. Die Fähre fährt die ganze Nacht, somit gibt es die ganze Nacht Autoverehr, von den LKW´s ganz abgesehen. Ruhig geht anders. Der ständige Schwell im Hafen ist auch ohne Fährverkehr vorhanden. Die Liegegebühr von 18,- € ohne alles braucht schon Überzeugungsarbeit. Gleichwohl bleibt zu bemerken, dass dieser kleine Ort mit allen wichtigen Versorgungsmöglichkeiten ausgestattet ist. Sogar unsere leere 10 kg Gasflasche können wir gegen eine Neue tauschen. Dennoch soll es morgen weitergehen sofern das Wetter auf unserer Seite bleibt. Schaun wir mal…
19. July 2019 – Tag 46
Effimía (Ευφημία) - Kefallinía (Κεφαλληνία)
Um nur am Kai mit Buganker zu liegen, ohne Wasser und ohne Strom, halten wir 18,- €uro für übertrieben. Die Nacht wurde durch den Fähr- und Autoverkehr unruhig genug. Aus dieser Stimmung heraus wird noch eben der Wetterbericht befragt. Kleine Welle und 8 Knoten Wind aus Nord werden bestätigt. Also Leinen los und Anker gelichtet. Um 11:30 Uhr verlassen wir Póros in Richtung Nord nach Effimía auf Kefallinía. Anfänglich ist es ein angenehmes fahren und alles ist gut. Doch dann – im Gatt zwischen Kefallinía und Itháki meldet sich zunächst der Wind zurück und steigert sich auf 4 Bft. Nun fühlen sich die Wellen stark genug um mitzumachen. Der Wind tut so als wolle er die CALYPSO bremsen oder gar zurückschieben und treibt die Wellen hoch vor sich her. Unbeirrt und unaufhaltsam gleitet die CALYPSO sicher durchs Wasser. Der Hafen Effimía ist unter diesen Umständen nicht direkt anzulaufen. Kreuzen gegen die See ist jedoch nichts Neues für die CALYPSO. Nur für die Rudergängerin wird zur Unterstützung der CALYPSO volle Konzentration gefordert. Etwas später als erwartet laufen wir in den Hafen Effimía ein und schon wartet die nächste Aufgabe auf den Rudergänger. 5 Schiffe manövrieren gleichzeitig im engen Hafenbecken bei 4 Bft aus Nord um einen geeigneten Liegeplatz zu finden. Doch ohne die lautstarken Marineros geht gar nichts. Wer vergisst sich auf Kanal 74 anzumelden, muss auch schon mal mit lautem Gemecker zurechtkommen. Die Marineros sind sehr streng. Sie lassen keinen Widerspruch zu und scheuen sich nicht ein Schiff wieder raus zu schmeißen. Wir hatten Glück. Nach einigen deutlichen Hinweisen bekommen wir einen Platz zugewiesen. 4 Bft von der Steuerbordseite machen das Anlegen über Buganker zu einer besonderen Herausforderung. Die erfahrene Schiffsbesatzung der CALYPSO hat dennoch ihr Schiff sicher an den Kai geführt. Bis Sonntag den 21. July beglücken wir nun Effimía und die Marineros mit unserer Anwesenheit. Bademöglichkeiten am nahegelegenen Strand mit super klaren Wasser sind ausreichend vorhanden und werden auch gerne genutzt.
22. July 2019 – Tag 49 – Vathý (Βαθύ) – Itháki (Ιθάκη)
Heute ist der Tag der Weiterreise nach Vathý auf Itháki. Nach Abschluss aller Vorbereitungen auf der CALYPSO könnte die Reise um 08:00 Uhr beginnen. Für 2 Nachbarschiffe gibt es allerdings vorher noch ihren eisenhaltigen Salat zu entfernen. Ihre Anker haben ein Rendezvous. Alle Beteiligten Schiffsführer und die Marineros lösen sehr mühevoll dieses Meeting. Um 10:30 Uhr kann dann die CALYPSO ihren Anker lichten um mit Kurs nach Itháki die Reise fortzuführen. Nach Überprüfung mehrerer Buchten entscheidet sich die Schiffsführung für einen Ankerplatz im Hafen Vathý. Es ist 14:00 Uhr als die CALYPSO fest ist und das Manöverbier zelebriert wird. Ab 15:30 Uhr bekommen wir Besuch. Nicht nur der Wind mit 18 Knoten schaut nach der CALYPSO, sondern auch eine Heuschreckenschar von überwiegend Charterbooten. Es ist kaum noch Land in Sicht, da gefühlt alle Boote dieser Welt hier anlegen und/oder ankern. Am nächsten Morgen, den 23. July ist der Hafen wieder leer. Nach unserem Einkauf erleben wir dasselbe Schauspiel, gemäß dem Motto:“ Und täglich grüßt das Murmeltier“. Morgen ist Mittwoch der 24. July und wir wollen weiter. Schaun wir mal…
24. July 2019 – Tag 51 – Nydrí (Νυδρί) – Lefkádas (Λευκάδας)
Wieder einmal heißt es früh raus. Der Wecker ist ein guter Assistent und nimmt seine Aufgabe sehr ernst. Nicht ganz widerspruchslos macht sich die Crew an die Arbeit. Die Reihenfolge wird stur abgearbeitet. Zuerst Kaffee kochen. Frühstück gibt es auch wieder einmal unterwegs. Um 08:30 Uhr ist es dann soweit. Nach intensiver Zusammenarbeit mit und am Anker gibt er endlich nach und lässt sich ausbrechen und lichten. Er fühlt sich im Mud des Ankerfeldes offensichtlich sehr wohl, sodass er den Platz nur ungern freigibt. Nun hat die CALYPSO den Weg frei für den neuen Kurs nach Nydrí auf Lefkádas. Nach ruhiger entspannter Fahrt bei schönstem Wetter erreicht die CALYPSO um 12:00 Uhr ihr Ziel. Ein guter Ankerplatz ist schnell auf 4 Meter gefunden. Alles scheint gut.
Doch am Nachmittag erreicht uns eine wichtige Nachricht. Familiäre Erfordernisse rufen uns nach Deutschland. Eine Törnänderung ist notwendig. Jetzt muss ganz schnell ein Hafen mit Flughafen gefunden werden. Der 1. Offizier ist gleichzeitig ein unschlagbarer Travel Agent. Die Marína Préveza (Πρέβεζα) erfüllt die Anforderungen. Sofort wird per e-Mail eine Anfrage gestellt, die umgehend positiv beantwortet wird. Nun heißt es ruhig bleiben und die Reise für morgen und nach Deutschland vorzubereiten. Schaun wir mal…
25. July 2019 – Tag 52 – Préveza (Πρέβεζα) – Festland
Die Nacht ließ aufgrund der heimatlichen Situation keinen ruhigen Schlaf zu. Somit hat der Wecker um 07:00 Uhr wenig Mühe die Crew aus den Federn zu klingeln. Nachdem der Kaffee gekocht und alle Vorbereitungen für den Tagestörn getroffen sind, wird der Anker um 07:45 Uhr gelichtet und Kurs auf den Kanáli Lefkádas (Κανάλι Λευκάδας) zur Drehbrücke genommen. Gerade rechtzeitig, um 09:00 Uhr, passiert die CALYPSO die Drehbrücke, die nur stündlich geöffnet wird. Per Funk melden wir uns bei der Marína Préveza und nach kurzer Zeit wird uns Einlass gewährt und ein Liegeplatz zugewiesen. Es ist 11:00 Uhr als die CALYPSO fest ist und der Kapitän auf dem Weg zur Anmeldung. Die Damen sind leicht überfordert wenn mehrere ungeduldige Skipper anwesend sind und bedient werden wollen. Sie haben es schließlich eilig. Für einen Monat liegen in der Marina wechseln 469,- €uro den Besitzer. Wasser und Strom extra per Online. Wenn es verstanden ist, ist es einfach. Um 13:00 Uhr sind alle Formalitäten überstanden. Der Motor bekommt noch etwas Süßwasser für die Wartezeit. Unser Flieger geht am 27. July nach Deutschland. Schaun wir mal…
27. August 2019 – Tag 53 – Préveza (Πρέβεζα) – Festland
Der 53. Tag unserer Reise beginnt heute damit, wieder nach Préveza zur CALYPSO zu reisen. Dorli und Wolfgang haben gerade Urlaub, und trauen sich eine Woche mitzufahren. Also machen wir uns zu viert frühmorgens auf den Weg. Nachmittags, nach Ankunft auf der CALYPSO wird erstmal klar Schiff gemacht und die Kajüten zum Schlafen vorbereitet. Jetzt haben sich Gäste und Besatzung ein gemeinsames Abendessen in einer schönen Taverne verdient. Der abschließende Fußmarsch zur CALYPSO zurück sorgt nochmal für gute Verdauung und frische Luft in den Lungen bevor das Licht im Schiff früh ausgeht.
28. August 2019 – Tag 54 – Préveza (Πρέβεζα) – Festland
Dorli als Frühaufsteher besorgt frische Brötchen. Schnell ist der Kaffee zubereitet und das Frühstück beginnt. Heute kommt nochmal Bewegung ins Team. Unter der Leitung vom Smutje Marina machen sich Dorli und Wolfgang mit den drei Bordrädern auf den Weg um Lebensmittel zu bunkern. Der Kapitän bleibt auf dem Schiff und bezieht u.a. die Sonnenliegen mit neuen Bezügen die aus Deutschland mitgebracht wurden. Die Sonne meint es gut und treibt den Menschen den Schweiß auf die Stirn. Nachmittags beschließen die Mädels am Strand in der Nähe schwimmen zu gehen. Abends ist gemeinsames Pizza essen zur Stärkung angesagt. Denn morgen soll es losgehen. Schaun wir mal…
29. August 2019 – Tag 55
Fanári (Φανάρι) - Two Rock Bay – Festland
Heute ist der große Tag. Die Reise beginnt. Von wo aus unsere Gäste nach Deutschland zurück fliegen steht noch nicht fest. Schaun wir mal. Doch jetzt geht es erstmal on Tour. Bevor es so richtig losgeht nimmt die CALYPSO nochmal einen kräftigen Schluck aus der Dieselpulle an der Tankstelle vor der Hafenausfahrt der Marina. Um 10:50 Uhr macht sich die CALYPSO auf den Weg. Das erklärte Ziel ist die 21 Seemeilen entfernte Bucht Two Rock Bay. Nach 3,5 Std geschmeidiger Fahrt wird der Anker in den Sandgrund der Bucht geworfen. Neben dem schönen Badestrand wird auch eine Taverne an der Steilküste ausgemacht. Flugs ist das Dinghi im Wasser, der 2-Takt Motor montiert und schon geht es über den Strand zur Taverne mit einer sensationellen Aussicht. Hier lässt sich das Manöverbier genüsslich einnehmen.
30. August 2019 – Tag 56
Ágios Giannákis (Άγιος Γιαννάκης) – Festland
Der Kapitän lässt sich das morgendliche Schwimmen nicht nehmen und dreht eine Runde im kristallklaren Wasser. Um 11:00 Uhr sind alle an Bord zur Weiterfahrt bereit. 20 Minuten später ist der Anker gelichtet und die nächste Bucht wird angelaufen. Mit 6 Seemeilen Entfernung ist die CALYPSO um 13:30 Uhr in der Bucht Ágios Giannákis fest am Anker. Es brauchte tatsächlich 3 Anläufe um den richtigen und sicheren Ankerplatz zu finden. Es sind ähnliche Verhältnisse wie in der Bucht zuvor. Taverne am Hang mit unvergleichlicher Aussicht und kristallklare Wasser. Doch auch hier bleibt es bei nur einer Übernachtung.
31. August 2019 – Tag 57
Mongonísis auf Paxoí (Μογγονήσις / Παξοί)
Heute geht nach Mongonísis auf Paxoí. Eine kleine Bucht im SE Teil von Paxoí. Dafür ist die Weckzeit für 07:30 Uhr beauftragt und vom Wecker konsequent eingehalten. Es bleibt gerade noch Zeit zum Kaffee kochen, als um 08:00 Uhr die Maschine startet. Frühstück gibt es für alle später. Kurz darauf ist der Anker gelichtet und die Fahrt geht los. 14 Seemeilen sind bei ruhigem Wetter schnell überstanden und so wundert es nicht, dass die CALYPSO Clock 11:00 Uhr am Steg ohne Wasser und Strom mit Buganker und Heckleinen in Mongonísis fest ist. Durch Ankern vorher sind die Batterien nicht vollgeladen, sodass der Kapitän die Maschine noch ein Weilchen weiter laufen lässt. Gott sei Dank sind die 130 Volvo Pferde leise Vertreter ihrer Zunft, so wird niemand gestört. Nach dem gemeinsamen Abendessen in der nahegelegenen Taverne geht es zeitig in die Kojen. Denn morgen geht es weiter. Schaun wir mal…
1.– 3. September 2019 Tag 57 – Tag 59
Gáios / Paxoí (Γάιος / Παξοί)
Die Mädels werden unruhig. Sie brauchen Abwechslung. Also wird der nächste größere Ort in Augenschein genommen. Und so bringt der Kapitän um 11.00 Uhr die 130 Volvo Pferde auf Trapp und steuert Gáios auf Paxoí als neues Ziel an. Es ist nur ein kurzer Tripp von 3,6 Seemeilen. Und prompt steht die CALYPSO nach 45 Minuten vor der schmalen südlichen Hafeneinfahrt. Die 2 Meter tiefe Einfahrt ist ausreichend. Der Liegeplatz ist schnell am Stadtkai ausgemacht und gibt der Crew Gelegenheit Wasser zu bunkern und die Batterien über Landstrom zu laden. Die lange Meile gibt Gelegenheit zum Flanieren. Die vielen Geschäfte bieten gutes Sightseeing und kleine Galerien laden zu Einkäufen ein. Für kulinarische Vielfalt sorgt die große Auswahl an Tavernen. Es braucht 3 Tage um alles zu ergründen und zu probieren.
4. – 6. September 2019 - Tag 60 – Tag 62
Petríti / Kérkyra (Πετρίτη / Κέρκυρα)
Vom Flughafen Korfu soll die Rückreise von unseren Feriengästen Dorli und Wolfgang gehen. Also nähert sich die CALYPSO langsam dem Abflugort und nimmt vorerst Kurs auf Petríti auf Kérkyra. Doch bevor es richtig los geht muss erst noch das Rendezvous der Anker mit dem Nachbarschiff beendet werden. Dank Wolfgangs Hilfe ist der eisenhaltige Salat einfach und schnell aufgelöst. Um 08:30 Uhr ist die CALYPSO frei und nimmt Fahrt für das neue Ziel auf. Nach ruhiger Fahrt trifft die CALYPSO gemütlich elegant um 12:00 Uhr in Petríti ein und macht am Stadtkai fest. Das Manöverbier wird im nahegelegenen Hotel mit einem Salat zelebriert. Der nächste Hafen soll aufgrund der Flughafennähe Gouviá (Γουβιά) sein. Es ist Wochenende und alle Charterschiffe kommen zurück, sodass ein Liegeplatz für die CALYPSO in Gouviá nicht zur Verfügung steht. Wir bleiben wo wir sind und nutzen die Zeit um die Umgebung zu erkunden. Außerdem gibt es die Gelegenheit in Hafennähe Wäsche zu waschen. In diesen Tagen wird viel miteinander gespielt. Doch dann ist es soweit…
7. September 2019 – Tag 63
Petríti / Kérkyra (Πετρίτη / Κέρκυρα)
Der Urlaub auf dem Schiff ist für Dorli und Wolfgang nun zu Ende. Für die Beiden ist heute Abreisetag. Schnell noch eben ein Auto gemietet und ab zum Flughafen Korfu. Es bleibt noch ein wenig Zeit für einen Stadtbummel. Dann ist es soweit. Dorli und Wolfgang fliegen nach Deutschland. Der 1. Offizier und Kapitän nutzen das Auto um noch reichlich Lebensmittel einzukaufen, bevor es zurückgegeben wird. Denn morgen soll es weitergehen. Schaun wir mal…
8. September 2019 – Tag 64
Gouviá / Kérkyra (Γουβιά / Κέρκυρα)
Heute ist Sonntag und der Tag beginnt in aller Ruhe. Doch dann ist es 12:00 Uhr und die Reise geht weiter. Gouviá will uns heute empfangen. Also nix wie hin. Das Wetter ist auf unserer Seite und so kommen wir nach ruhiger Fahrt in Gouviá an. Nach der Anmeldung über Funk weist ein freundlicher Marinero uns einen Platz zu und hilft beim Anlegen mit der Mooring. Anmelden in der Marina geht erst morgen. Heute ist Sonntag. Schaun wir mal…
9. September 2019 – Tag 65 – Sagiáda (Σαγιάδα) – Festland
Der Tag beginnt heute um 08.30 Uhr mit Aufstehen, sogar ohne Hilfe des örtlichen Weckdienstes. Bevor es Frühstück gibt, geht der Kapitän ins Hafenbüro zum Ein- und Auschecken. Denn heute soll es weitergehen. Der Liegeplatz liegt sehr weit draußen und genau am entgegengesetzten Ende des Büros. Morgendliche Bewegung ist gesund und so macht sich der Kapitän zu Fuß auf den Weg. Die Prozedur der An-/Abmeldung dauert nur 1,5 Std. Jetzt ist das Frühstück redlich verdient. Es ist 12:00 Uhr als sich die CALYPSO auf den Weg zur nahegelegenen Tankstelle macht. Satte 30 Minuten wird gebraucht um 277 Liter Diesel in die CALYPSO umzufüllen. Dann endlich um 12:30 Uhr geht es Richtung Festland. Der Wind mit 3 Bft bläst dem Rudergänger ins Gesicht. Das Gewitter bleibt dafür über Albanien stehen. Ein kleiner Hafen mit 2 Meter Wassertiefe in Sagiáda ist das Ziel. Nach 3 Stunden Fahrt liegt die CALYPSO um 15:30 Uhr am Kai fest. Bedauerlicherweise bricht beim Manöver mit Buganker der Knebel für die Ankerwinch. Das Manöver klappt trotzdem gut. Der Kapitän und Hausmeister kann diese Aufgabe zügig lösen, indem er das gebrochene Stück absägt. Der Knebel bleibt noch lang genug und funktionstüchtig.
10. September 2019 – Tag 66 – Platariá (Πλαταριά) – Festland
Auf zu neuen Ufern. Entlang der Festlandküste schippern wir um 11:00 Uhr nach Platariá. Die Sonne arbeitet noch an ihrem Durchsetzungsvermögen, während Wind und Wellen sehr zurückhaltend bleiben. Plötzlich stellt sich ein seltsames Gebilde in den Weg. Gelassen fährt die CALYPSO einem großen Bogen um dieser riesigen Fischfarm auszuweichen. Es ist nicht die Einzige. Der gesamte Festlandbereich ist damit übersät, zusätzlich zu den vielen Netzen an den Tiefenlinien. Mittags um 14:00 Uhr ist die CALYPSO wiedermal mit Buganker und Heckleinen in der Nähe von Strom und Wassersäulen fest. Darüber freuen sich besonders die Batterien, die jetzt gehaltvoll geladen werden. Das Wetter wird robuster und so beschließt die Schiffsführung einen Aufenthalt bis zum 14. September. Damit ist auch Zeit genug Proviant nach zu bunkern.
13. September 2019 – Tag 69 – Platariá (Πλαταριά) – Festland
Der heutige Morgen hat es in sich. Der Wind briest auf und huscht mit 8 Knoten, in Boen auch deutlich mehr, durch den Hafen. Das veranlasst den Schiffsnachbarn an BB-Seite den Hafen morgens um 04:00 Uhr zu verlassen während die Schiffsnachbarin an SB-Seite den Motor ihres Seglers gegen an arbeiten lässt. Diese Geräuschkulisse lässt den Kapitän der CALYPSO wie ein geölter Blitz aus seiner Koje schießen und zunächst desorientiert nach dem Rechten schaun. Durch Neugier getrieben zeigen sich immer mehr Skipper an Bord ihres Schiffes. Schließlich verlässt auch die Seglerin den Hafen und es kehrt wieder Ruhe ein. Abgesehen vom Schwojen der Boote die alle gut abgefendert sind ist es ruhig. Zur Stabilisierung legt der Kapitän der CALYPSO eine Spring und entschließt sich aus Sicherheit und zur Beruhigung der Crew zu einer Ankerwache. Die Heckleinen werden gefiert und der Buganker dichter geholt. Langsam wird es hell als der Kapitän um 07:45 Uhr seine Wache beendet und noch kurz den wunderbaren Sonnenaufgang genießt, bevor er sich nochmal 2 Stunden aufs Ohr legt. Laut Wettervorhersage wird das Wetter morgen ruhiger, sodass das nächste Ziel angesteuert werden kann. Schaun wir mal…
14. September 2019 – Tag 70
Váltou / Párga (Βάλτου / Πάργα) - Festland
Die örtliche Kirche ersetzt den Weckdienst an Bord um 08:00 Uhr. Ein fast guter Zeitpunkt zum Aufstehen. Heute geht es weiter zu den Sývota Inseln (Νησιά Σύβοτα) zum Ankern. Nach dem Frühstück noch mal eben schnell Wasser bunkern und Müll entsorgen und schwupp geht die CALYPSO um 11:50 Uhr auf die Reise. Als wir um 13:30 Uhr ankommen sehen wir schöne und auch bereits besetzte Ankerplätze. Wir ind wiedermal zu spät. Nach kurzer Besprechung der Schiffsführung ist die Entscheidung klar. Der Ankerplatz im Órmos Váltou (Όρμος Βάλτου) in Párga wird angelaufen. Das Wetter ist anderer Meinung und frischt robust auf. Der Wind bläst mitten ins Gesicht und die Welle zwingt die CALYPSO zum Kreuzen. Doch mit ihrer ureigenen geschmeidigen Eleganz und mit Unterstützung der Rudergängerin hat die CALYPSO um 16:00 Uhr ihren Liegeplatz gefunden. Das Ritual des Manöverbiers wird kurz darauf zelebriert. Es kann nur Freude sein, als uns ein Teil der Urlauber und Fun-Wassersportler mit Wasserski und rasenden Banana-Rider umkreisen und aus den Tavernen laute Musik erklingt. Der so zusätzlich erzeugte Schwell sorgt für ausreichende Bewegung. Die Musik begleitet uns bis morgens um 04:00 Uhr, der Schwell die ganze Nacht.
15. September 2019 – Tag 71
Ágios Giannákis (Άγιος Γιαννάκης) – Festland
Wir wollen es nicht als Flucht bezeichnen, nur weil wir morgens um 09:00 Uhr den Anker lichten und ohne Frühstück und ohne Kaffee das neue Ziel ansteuern. Die Bucht von Ágios Giannákis ist eine Stunde später erreicht und der Smutje lockt mit einem schönen Frühstück und frischgebrühten Kaffee. Es bleibt ein schöner Tag an dem dennoch die Lichter früh ausgehen. Die Schiffsführung beschließt, diese Bucht erst am 17. September 2019 zu verlassen. Schaun wir mal…
16. September 2019 – Tag 72
Ágios Giannákis (Άγιος Γιαννάκης) – Festland
Nach den letzten Erlebnissen in Váltou schlafen wir heute richtig aus. Gestern gehen um 21.00 Uhr die Lichter aus und erst um 10:00 Uhr heute morgen erwacht das Leben auf der CALYPSO. Da gab es wohl einiges nachzuholen. Auch wenn es nur Schlaf ist. Das tut richtig gut. Heute bleiben wir noch hier. Morgen geht es weiter.
17. September 2019 – Tag 73
Two Rocks Bay (Δύο Rocks Bay) – Festland
Die Nacht war ruhig und der Tag beginnt ebenso. Bei sonnigem Wetter startet die CALYPSO um 11:30 Uhr ihre heutige Tour in die Bucht Two Rocks Bay. Der Tender wird im Wasser hinterhergezogen. Für die zu erwartenden 5 Seemeilen keine besondere Aufgabe. Die Welle ist lang, und so verläuft die Fahrt mit ruhigem Schaukeln. Um 12:30 Uhr soll dann das Ankermanöver in der Two Rocks Bay erfolgen. Wäre da nicht die Schleppleine vom Tender. Eng umschlungen mit dem Propeller würgt sie beim Rückwärtsfahren den Motor ab. Jetzt muss der Kapitän und Taucher runter ins Wasser und die Beiden trennen. Sie sind einsichtig und sie lassen sich leicht trennen. Schaden haben beide nicht erlitten. Nun wird das Ankermanöver erfolgreich zu Ende gefahren. Gegen 20:00 Uhr legt sich der Wind zur Ruhe und die Welle zappelt nervös ums Boot. Nicht groß und doch störend. Also wird erfolgreich noch ein Heckanker ausgebracht.
19. September 2019 – Tag 75 – Préveza (Πρέβεζα)
Genug vom Ankern. Zunächst wird der Heckanker eingeholt. Um 09:00 Uhr ist auch der Buganker gelichtet und die CALYPSO verlässt die Bucht in Richtung Préveza-Stadtkai. Das Wetter soll rauer werden und wir wollen sicher liegen. Gegen 11:00 Uhr machen sich die ersten Zeichen bemerkbar. Die Welle legt kräftig auf 0,6 m zu, bleibt dabei lang und rund. Mit Unterstützung der Rudergängerin gleitet die CALYPSO genussvoll durchs Wasser. In 4 Stunden sind die 22 Seemeilen geschafft und die CALYPSO liegt um 13:00 Uhr fest mit Buganker und Heckleinen am Stadtkai von Préveza fest. Das Manöverbier gibt es im Restaurant gegenüber. Bei einer Liegegebühr von 6,- €/Tag plus Strom und Wasser gibt es nix zu meckern. Die vorhandene Laundry wird ausgiebig genutzt, ebenso die angebotenen Duschen. Die unterschiedlichen Schlechtwetterzonen werden sicher und bequem abgewettert.
Die direkte Nähe zur Meile´sorgt für gute Unterhaltung mit unterschiedlichen Musikrichtungen und unendlicher Ausdauer. Die Vielfalt der Bekanntschaften scheint hier unerschöpflich.
25. September 2019 – Tag 81 – Vónitsa (Βόνιτσα)
Nun ist es genug. Lang ist es her, dass wir gefahren sind. Deshalb geht es heute wieder los. In der Tat sind um 11.00Uhr die Leinen los und die CALYPSO macht sich auf den Weg. Vónitsa im Ambrakischen Golf (Αμβρακικός Κόλπος) ist das erkläre Ziel. Hier findet sich eine Bucht zum Ankern, vorbei an einigen Fischzuchten, voller Ruhe und Entspannung. Der Ort mit seinem Castle lädt zum Besuch ein. Um diese Jahreszeit ist Vónitsa eher typisch griechisch. Wir bleiben 2 Tage. Morgen soll es weitergehen. Schaun wir mal…
27. September 2019 – Tag 83
Ambrakischer Golf (Αμβρακικός Κόλπος)
Der Ambrakische Golf will erkundet und erobert werden. Also machen wir und auf den Weg nach Amfilochía (Αμφιλοχία). Tief in einer Bucht am Ende des Golfes ist dieser Ort mit ca. 5000 Einwohnern zu finden. Also um 10:50 Uhr, direkt nach dem Frühstück, macht sich die CALYPSO auf den Weg. Schließlich sind 15 Seemeilen zu überwinden. Die Fahrt verläuft ruhig bei sonnigem Wetter mit 27°C und 3 Bft Wind. Auf der Hälfte der Strecke gesellt sich eine große Delfin-Schule dazu und begleitet uns für eine zu kurze Zeit mit frechen Sprüngen um die CALYPSO herum. Mittags erreichen wir Amfilochía. Für die Begeisterung der Schiffsführung gibt es keine Worte. Anders als in einschlägigen Berichten nachzulesen, gibt es für die CALYPSO keine Ankermöglichkeit. Der Hafen, bestehend aus 3 Schwimmstegen die durch einen schwimmenden Wellenbrecher geschützt werden, wird großzügig durch einheimische Boote besetzt. Leinen die kurz unter der Wasseroberfläche schwimmen sorgen für zusätzliche Verunsicherung. Einen sicheren Liegeplatz unbeschadet zu erreichen ist eher unwahrscheinlich. Also erstmal zurück nach Vónitsa. Der Wind und die Welle erklären sich mit diesem Vorhaben nicht einverstanden und machen mächtig Druck. Doch der Kapitän und die CALYPSO lassen sich nicht beirren. Die CALYPSO gleitet leicht durch 0,6m Welle, während der Kapitän wie immer den Wind von vorne bekommt. Nachmittags um 16:00 Uhr ist die CALYPSO wieder zurück und läuft in die mittlerweile gut besuchte Bucht in Vónitsa ein. Nach einer kurzen Runde ist der geeignete Ankerplatz gefunden und die CALYPSO fest am Anker. Dem Wind gilt unser Dank für die gute Unterstützung bei diesem Manöver. Jetzt bleiben wir erstmal bis zum 29. September.
29. September 2019 – Tag 85 – Préveza (Πρέβεζα)
Freiwilliges Aufwachen ist heute um 09:00 Uhr. Nun ab ins Wasser und eine Runde schwimmen zum wach werden. Nach dem Frühstück wird das Schiff zur Weiterfahrt klariert. Weil es bequemer für den Außenborder und dem Dinghi ist, werden beide an Bord geholt. Die 130 Volvo Pferde werden geweckt. Jetzt legt der Kapitän selbst Hand an und lichtet den Anker. Der 1. Offizier und heutiger Rudergänger legt Kurs auf Préveza an. Das Gefühl einer Kreuz- oder Fährfahrt lässt sich aus den letzten Stationen nicht vermeiden. Dennoch ist die CALYPSO zur Mittagszeit wieder fest am Stadtkai Préveza . Die Lebendigkeit und das bunte Treiben berühren uns sehr. Zwei Nächte wollen wir teilhaben.
1. Oktober 2019 – Tag 87
Marína Cleopátra (Μαρίνα Κλεοπάτρας)
Heute bekommen wir einen neuen Urlaubsgast. Brigitte kommt heute in Préveza an Bord. Sie hat sich auf eine Woche Urlaub mit uns an Bord eingelassen. Um den Weg für sie zu verkürzen und einige Formalitäten für unser Winterlager zu erledigen fahren wir direkt nach dem Frühstück um 11:30 Uhr zur gegenüberliegenden Marína Cleopátra. Es ist nur auf der andere Seite der Bucht, und deswegen sind wir 30 Minuten später schon an der Mooring in der Marina fest. Nachmittags trudelt dann auch Brigitte ein. Monika und Audi sind mit ihrem Schiff mittlerweile in Préveza Stadtkai eingetroffen und besuchen uns mit dem Dinghi. Darüber haben wir uns alle gefreut, zumal wir Monika lange nicht gesehen haben. Abends lädt Brigitte uns zum Essen ein. Danke dafür. Morgenfrüh soll es losgehen. Schaun wir mal…
2. Oktober 2019 – Tag 88 – Vónitsa (Βόνιτσα)
Die erste Nacht hat für Brigitte schon mal geklappt. Das Frühstück ist schnell gemacht und ebenso schnell verspeist. Der Wetterbericht informiert über einen bedeckten Himmel und morgen eventuell Regen. Das erschreckt uns nicht und so verlassen wir bei sonnigen 25°C um 11:15 Uhr die Marina in Richtung Vónitsa. Die Uhr zeigt 13:00 Uhr als die CALYPSO in Vónitsa fest am Anker ist. Nachdem üblichen Manöverritual wird das Dinghi zu Wasser gelassen und der Außenborder mit 2,5 Pferdchen im 2-Takt installiert. Marina und Brigitte sind nun in Richtung Ufer los um sich in Vónitsa die Füße zu vertreten. Kurz nach dem Dunkelwerden am Abend wird der Himmel immer wieder blitzartig erhellt. Eine seltene Wettererscheinung gesellt sich dazu – REGEN- und der Wind schaut auch nochmal nach dem Rechten. Diese Gäste bleiben die ganze Nacht mehr oder weniger intensiv.
3. Oktober 2019 – Tag 89 – Vónitsa (Βόνιτσα)
Frühstück wird heute Morgen auf dem Achterdeck serviert. Das Wetter hat sich beruhigt. Es ist zwar bedeckt und trocken. Gerade ist das Frühstück beendet melden sich alte Bekannte zurück. Der Wind peitscht den Regen mit 17 Knoten durch die Bucht und die Wellen bäumen sich auf. Die CALYPSO stellt sich dieser Situation in ihrer ureigenen Gelassenheit, weil auch der festsitzende Anker Sicherheit gibt. Die Ausdauer dieser Gäste ist heute begrenzt. Nur die Wolken bleiben und versperren der Sonne die Sicht. Wir folgen den Wolken, machen nix und bleiben wo wir sind. Und Morgen? Schaun wir mal…
4. Oktober 2019 – Tag 90 – Vónitsa (Βόνιτσα)
Kurz nach Mitternacht, es ist gerade Nachtruhe angesagt, erlaubt sich der Wind um 00.30 Uhr mit rasender Geschwindigkeit durch die Bucht zu rauschen. Die Welle kann sich nicht wehren und strömt mit 0,6 Meter Höhe ebenfalls in die Bucht. Zur besseren Sicht bring das vorbeiziehende Gewitter zusätzlich Licht ins Geschehen und der Regen trommelt sein Lied auf die CALYPSO. Respekt verdient dieses Wetter allemal. Gegen 03:00 Uhr ermüden alle, auch der Kapitän. Nur ein Rest der Welle irrt noch ziellos durch die Bucht. Am frühen Morgen, vor dem Aufstehen gegen 06:00 Uhr, schaltet die 2. Gewitterfront wieder das Licht ein, damit der Wind besser die Welle findet. Nach zwei Stunden ist nicht nur das Wetter müde und lässt nach, sondern auch der Kapitän nimmt nochmal ne´ Mütze voll Schlaf. Nachmittags machen sich der Smutje Marina und Urlaubsgast Brigitte mit dem Dinghi auf den Weg nach Vónitsa um noch ein paar Lebensmittel zu besorgen. Kurz nach 22:00 Uhr gehen auf der CALYPSO die Lichter aus.
5. Oktober 2019 – Tag 91 – Vónitsa (Βόνιτσα)
Nach einer ausgesprochen ruhigen Nacht, dem morgendlichen Wachwerdschwimmen und einem ausgiebigen, entspannten Frühstück entscheidet sich das Wetter von gestern zur Rückkehr. Das schränkt den Handlungsspielraum der Schiffsführung ein. Also bleiben wir nochmals eine Nacht – voraussichtlich -.
6. Oktober 2019 – Tag 92 – Préveza (Πρέβεζα)
Tatsächlich ist heute der Tag der Weiterreise. Mit Sonne, 3 Knoten Wind, einer Welle mit 0,4 m Höhe und einem guten Frühstück macht sich die CALYPSO auf den Weg zum Préveza – Stadtkai. Für die Mädels eine gute Gelegenheit zum Sightseeing mit anschließendem Schwimmen im Meer.
7. Oktober 2019 – Tag 93
Marína Cleopátra (Μαρίνα Κλεοπάτρας)
Brigittes Urlaub neigt sich dem Ende entgegen. Zeit also um in die Marína Cleopátra zurückzukehren. Mit einem kleinen Umweg über das offene Meer, um Brigitte das Gefühl einer Seefahrt zu geben, ist die CALYPSO um 12:30 Uhr fest an der Mooring in der Marína Cleopátra. Zum Abendessen werden wir von Brigitte eingeladen. DANKE dafür. Und Morgen? Morgen reist Brigitte ab. Ausgerechnet in dieser Woche zeigt sich das Wetter von seiner Lebendigkeit. So bleibt Brigitte die Möglichkeit den Reiz des Ionischen Meeres zu einer anderen Zeit kennenzulernen. Die CALYPSO bleibt in der Marina und unterzieht sich einer Reha. Kleinigkeiten sind zu korrigieren und vorzubereiten auf das nächste Jahr. Am 22. Oktober geht für es die CALYPSO ins Trockendock.
Am 26. Oktober 2019 geht es für die Crew nach Deutschland.
Und nächstes Jahr geht es weiter. Schaun wir mal…