Durch die Nordägäis

... weiter zum Festland


10. July 2016 -> Ágios Ioánnis - Pílion

Das Wetter will sich auf unbestimmte Zeit ändern. Für die CALYPSO heißt das – tschüss ihr nördlichen Sporaden mit dem Verzicht auf den Besuch von Skiathos . Das Ziel ist der kleine Hafen Ágios Ioánnis auf dem Pílion (Άγιος Ιωάννης - Πήλιο) um den Sprung ans Festland geschafft zu haben und um Wind und Welle abzuwettern. Für die 28 Seemeilen rechnet der Kapitän mit 5 Stunden Fahrzeit. Kurz nach 10:00 Uhr ist die CALYPSO startklar. Die Abfahrt verschiebt sich bis Petra und Wolfgang vom Motorboot KUDDL erfolgreich den Kampf um ihren Anker gewonnen haben. Dann geht es für alle los. Die CALYPSO macht gute Fahrt bis das Seegatt zwischen Skopelos und Skiathos durchfahren wird. Hier warten früher als geplant der Wind und die Welle. Beide geben sich sichtlich Mühe die CALYPSO zur Rückkehr zu bewegen. Doch geschmeidig und unbeirrt zieht sie ihre Bahn. Neugierige Delfine begleiten uns ein Stück, vielleicht auch um zu schauen, ob es uns gut geht. Nach endlich 6 Stunden ist der Hafen erreicht. Nur Fischerboote und kein freier Platz. An Weiterfahrt ist mangels weiterer Häfen und Ankerbuchten in der Nähe nicht zu denken. Ein Fischer an Land ist dann für 20,- €uro hilfsbereit bei der Schaffung eines Platzes mit Buganker direkt an der Hafeneinfahrt. Der mutige Einsatz des 1. Offiziers, der sofort den Anker abtaucht, bestätigt unsere Vermutung. Der Anker ist nicht eingegraben, dafür aber in einer Mooring verhakt und hält. Durch die gegenüberliegende Bar werden wir bis 05:00 Uhr morgens in den Schlaf gesungen und der zunehmende seitliche Schwell wiegt uns dazu.     


11. July 2016 -> Limáni Stómio 

Mit so viel Fürsorge vom Vortag bedacht ist die Besatzung der CALYPSO früh auf den Beinen. Um 07:00 Uhr morgens sind die Leinen los. Das Lösen des Ankers aus der Mooring erfolgt geräusch- und problemlos. Und so werden die 33 Seemeilen früh in Angriff genommen. Noch mehr Fürsorge ist nicht wirklich auszuhalten. Mit zunehmender Fahrzeit nimmt der Wind zu und die Welle wird kurz und kippelig. Wieder begleiten uns Delfine um nach dem Rechten zu schauen. In  Stómio treffen wir auf einen Hafen mit 1,80 Tiefe und einen deutschen Katamaran der beim Anlegen behilflich ist. Diese beiden einzigen Yachten bleiben über Nacht und sind froh einen sicheren Hafen zu haben. Wasser und Strom sind hier bereits angedacht und stehen sehr wohl zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung. Der Skipper vom Katamaran UNIKAT berichtet über die neue Marina Platamon. Hier wurde ein Fischerhafen in eine Marina verwandelt. Dies erweckt aufgrund mangelnder Häfen und Ankerplätze natürlich unsere Neugier. Schaun wir mal.

 

12. July 2016 -> Marína Platamóna 

Das wir nicht länger in  Stómio bleiben wollen ist klar. Das Wetter lässt auch eine bequeme Weiterreise zu. Die Skipper der beiden Yachten verabschieden sich und um 09:30 Uhr fährt jeder seines Weges. Nach einer ruhigen Nacht sind 2 Stunden Fahrzeit jetzt nicht übertrieben. In der Marína Platamóna werden wir vom Hafenmeister empfangen und ein Platz an einer Mooring zugewiesen. Um 11:30 Uhr ist die CALYPSO fest. Toiletten, Duschen, Wasser, Strom und eine Wäscherei, alles was wir jetzt brauchen ist vorhanden. Auch das Schiff erhält eine Wäsche um das Salz abzuwaschen. Mit dem gemieteten Auto wird die Umgebung erkundet und Lidl entdeckt. Also schnell noch eben alles Lebenswichtige bunkern. Der Besuch auf dem Olymp wurde vom griechischen Militär verhindert. Kurz vor dem Eingang gibt es eine militärische Sperrzone. So müssen die Götter ohne unseren Besuch auskommen. Maut-Gebühren für die Nutzung von Autobahnen ist hier für jedermann das normalste von der Welt. So verbringen wir ein paar entspannte Tage der Ruhe und Gelassenheit, auch wenn die Bar in der Nähe nicht immer Musik unseres Geschmacks spielt.

 

 







17. July 2016 -> Marína Thessaloníkis

Die Zeit zum Weiterreisen ist gekommen. Eben noch Wasser aufgefüllt und die Liegegebühr bezahlt und dann los. Aus der Bar ist leise Musik zu hören als wir um 10:20 Uhr die Marina in Richtung Thessaloníkis verlassen.  Mit 3-4 Bft begleitet uns der Wind nicht gerade als laues Lüftchen. Auch die Wellen mit 0,5 m Höhe ebnen uns nicht den Weg. Wie in der Vorhersage zu lesen war beruhigen sich Beide pünktlich um 13:00 Uhr und die Fahrt verläuft bis zum Ende sehr ruhig. Zwischenstopps wie Ankerbuchten und dergleichen konnten nicht ausgemacht werden. Es zeichnet sich ab, das die CALYPSO die Marína Thessaloníkis bis zum Büroschluss um 16:00 Uhr nicht erreichen wird. Jetzt sind die linguistischen Fähigkeiten des Kapitäns gefordert um telefonisch unser Eintreffen zu avisieren. Nach 39 Seemeilen und 6,5 Stunden Fahrt treffen wir um 16:45 Uhr in Thessaloníkis ein. Ein kleines Boot mit dem Hafenpilot kommt uns entgegen und weist uns einen Liegeplatz zu. Formalitäten werden morgen erledigt. Der Betriebsstundenzähler zeigt 1044 Stunden. Seit dem letzten Service am Motor sind mehr als 200 Stunden vergangen. Auch hier weis das Port-Office zu helfen. 2 Tage später übernimmt ein Motorenschlosser zügig und verbindlich die notwendigen Arbeiten. Und weil die Gelegenheit günstig ist wird auch noch getankt. 300 Liter Diesel bekommt die CALYPSO per LKW eingefüllt. Dieselpreis = 1,05 €. Das nennt der Kapitän mal ein Angebot. 5 Tage werden genutzt um Thessaloníkis zu erkunden. Es ist eine sehr lebhafte Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und einer interessanten Historie. Die Jugendlichen nutzen gern den Steg für ihre abendlichen Treffen. Ab 24:00 Uhr ist jedoch Nachtruhe auch bei ihnen angesagt. Wie es weitergeht? Die CALYPSO und die Crew sind jedenfalls vorbereitet. Schaun wir mal.

  • 20160720_160939
  • 20160720_161513
  • 20160720_173613
  • 20160720_160223
  • 20160720_160338
  • 20160720_172819
  • 20160720_173058
  • 20160720_173508

 

22. July 2016 -> Marína Sáni - Kassándra - Chalkidikí

Während der Wind und die Welle sich als Meltemi um die Kykládes (Κυκλάδες) und den Dodekanes (Δωδεκάνησα) tummeln, nutzen wir die Gelegenheit ohne diese Begleiter weiter nach Chalkidikí (Χαλκιδική) zu fahren. Nach Studium aller vorhandenen Informationen und reiflicher Überlegung heißt das Ziel Sani Marina. Hier waren wir schon mal vor 17 Jahren und haben einen wunderschönen Urlaub verbracht. Was sich wie verändert hat lässt die Neugier und Spannung steigen. Wecken ist heute um 06:00 Uhr morgens und nachdem der Kaffee gekocht ist geht die Reise um 06:50 Uhr los. Das Wetter ist ruhig und entspannt ebenso wie die Besatzung der CALYPSO. Die 42 Seemeilen sind dann auch angenehm in knapp 7 Stunden zurückgelegt. Die lange Einfahrt zur Marina ist schmal und flach und sollte vorzugsweise mittig getroffen werden. Per Funk meldet sich die CAYPSO an. Auf das freundliche Welcome folgt der Hafenpilot im Boot und führt uns an einen Fingersteg der längsseits anlegen erfordert. 2 Tage Urlaubsfeeling pur sind angesagt. Diese Marina ist in ein ausgesprochen  anspruchsvolles Urlaubsresort eingebettet. Hilfsbereitschaft und Servicefreundlichkeit soweit das Auge reicht. Und tagsüber auch reges Treiben mit Musik aus allen Rohren – bis 24:00 Uhr – dann ist Schluss und Ruhe. Der Kapitän bekommt das nicht mit, ihm sind um 23:00 Uhr die Augen schon zugefallen. Es ist ein Resort das zu einer kleinen Stadt gewachsen ist mit traumhaften Sandstränden, Bungalows, Appartements, Hotel und Campingplatz. Viele Osteuropäer aus Bulgarien, Serbien und Rumänien nutzen die die Möglichkeiten des Sani Beach Resorts. Die Nähe zu Griechenland und Mitgliedschaft zur EU sind eine gute Grundlage um seinen jeweiligen Wirkungskreis zu erweitern. 

  • Standesgemäßes Einlauf Getränk
  • Gut behütet
  • 20160723_230528
  • 20160723_185004
  • 20160723_145506
  • 20160723_150519
  • 20160723_150731
  • 20160723_151418
  • 20160722_173154
  • 20160722_172708
  • 20160722_172634


24. July 2016 -> Néa Skióni - Kassándra - Chalkidikí

Auch der schönste Urlaub ist mal zu Ende. Und so geht die Fahrt weiter zum 17 Seemeilen entfernten Néa Skióni. Das Wasser ist glatt, der Wind still und die Sonne scheint. So ist es eine ruhige Überfahrt. Delfine schauen immer wieder mal vorbei und begleiten uns ein Stück. Und so ist das Ziel nach gut 3 Stunden auch erreicht. Nea Skioni ist eine kleine typische Stadt mit dem dazugehörigen Fischerhafen. Der Tourismus hat inzwischen auch hier Einzug gehalten. Das römisch-katholische Anlegemanöver sitzt direkt beim 2. Anlauf. Der 1. Offizier geht zur Abkühlung erstmal schwimmen während der Kapitän sich erfolgreich um kostenloses Wasser und kostenlosen Strom kümmert. Um 21:00 Uhr sind es immer noch 34°C. Der Kai wird von den jungen Leuten als Treffpunkt genutzt, während die älteren Griechen und Touristen den Kai als Catwalk betrachten. Die geben alle um Mitternacht Ruhe. Nur die Fischer beginnen gegen 04:00 Uhr ihr Tagewerk. Das müssen wir jetzt aushalten da das gute Wetterfenster zugemacht ist. Der Landgang am nächsten Tag sorgt dann für eine Überraschung. Es gibt im ganzen Ort keinen Geldausgabeautomaten. Alles wird Cash bezahlt. Das halten wir für ungewöhnlich. Und als die Schiffsführung auf dem Heimweg so langsam auf die CALYPSO zugeht bemerken beide eine überdurchschnittliche Beweglichkeit des Schiffes. Beim genauen Hinsehen wurde eine am Poller durchgescheuerte Heckleine als Ursache identifiziert. Die CALYPSO ist schadensfrei davon gekommen, und die Leine ist schnell ersetzt. Der 26. July zeigt uns am Abend dann wie ignorant Bootsfahrer sein können. Der einlaufende Chranchi-Daycruiser legte seine Ankerkette bei seinem Anlegemanöver über die der CALYPSO und ignoriert die deutlichen Hinweise in Wort und Pantomime des Kapitäns der CALYPSO. Die anschließende Diskussion zeigt nur – er kann es nicht besser. Wie wir rauskommen und seinen Anker nicht dabei ziehen? Schaun wir mal.


28. July 2016 -> Marína Mirátzio - Kassándra - Chalkidikí

Der Kapitän hat sich gestern einen Schnupfen eingefangen. Die üblichen Hausmittel für Hals und Nase sorgen dann doch für eine einigermaßen erträgliche Nacht. Denn heute geht es weiter. Deshalb schallt um 07:30 Uhr der Weckruf durchs Schiff. Die üblichen Morgenrituale, wie Kaffeekochen, sind zügig erledigt. Durch die besondere Ankerkettensituation dauert das Lichten des Ankers etwas länger. Hat gut geklappt und der Anker vom Schiffsnachbarn bleibt auch unbehelligt. Bei diesigem Wetter, leichter Welle und nahezu kein Wind nimmt die CALYPSO Kurs auf den mittleren Finger Chalkidiki´s, die Sithonia. Als Ziel ist die Bucht von Nea Koufos ausgemacht. Kaum ist der Südzipfel der Kassándra umrundet schaut auch schon der Wind vorbei. Er bleibt moderat. Die Welle hat sich nicht so zurückgehalten was insgesamt die Überfahrt nach Néa Koufós verlangsamt. Eine sehr schöne Bucht die nicht nur nach allen Seiten geschützt ist, sondern natürlich auch rappelvoll. Haben doch alle Bootsfahrer dieselben Informationen. Nachdem der Anker nach mehreren Versuchen an unterschiedlichen Stellen nicht dazu zu bewegen war auf 15 Meter ins Gras zu beißen und die CALYPSO zu halten. Die Chance einen Platz an der kurzen Mole zu bekommen ist nicht gegeben. Ein neues Ziel wird deklariert. Die Ankerbucht Paliori, auf der Ostseite der Kassándra soll es sein. Als Tagesankerplatz eine wunderschöne Ecke, zur Übernachtung scheint sie gänzlich ungeeignet, da eine Motoryacht der größeren Art dort schon lag und das Wetter nicht stabil bleiben wollte. Nun ist es mittlerweile 15:38 Uhr. Gerade jetzt erinnert sich der Kapitän an das Gespräch das er mit seinem griechischen Nachbarn in der Sani Marina führte. Es gibt in der Nähe von Paliori eine neue Marina. Es gibt keine Koordinaten. Ist aber aufgrund eines großen Hotels an der Marina leicht auszumachen, sagt der Mann der hier zuhause ist. Also wird jetzt nahe unter Land mit ständigem Ausguck die Küste abgefahren. Tatsächlich finden wir die Marina Mirragio. Sie ist im Juno 2016 in Betrieb gegangen und schon gibt es dort auch Festlieger. Die CALYPSO bekommt vom freundlichen Hafenpiloten einen Platz zugewiesen und ist um 16:00 Uhr fest und die Besatzung bereit fürs Manöverbier. Als Lieger in der Marina dürfen alle Angebote des Hotels genutzt werden. Abends schallt leise Barmusik herüber und um Mitternacht ist Ruhe angesagt. Lebensmittel bunkern ist etwas komplizierter, da der Supermarkt in der nächsten Stadt nur mit Bus, Taxi oder kostenpflichtigen Hotelshuttle erreichbar ist. Der Service in der Marina ist vorzüglich, gehört sie doch mit 81,- € plus Strom pro Nacht auch nicht zu den billigen. Der Kapitän konnte seinen Schnupfen nicht abschütteln, sodass dieser Abend früh zu Ende geht.


31. July 2016 -> Nikíti - Chalkidikí - Sithonía

Heute ist alles gut und es kann wieder losgehen. Das Reisewetter ist etwas diesig mit fast keinem Wind und fast keiner Welle, und der Kapitän ist seinen Schnupfen los. Schnell ist Nea Phokaia als Ziel auf der Ostseite der Kassándra (Κασσάνδρα) identifiziert und der Kurs abgesteckt. Um 13:30 Uhr sind nach 3,5 Stunden die 18 Seemeilen abgefahren. Es ist ein schöner kleiner Hafen der keinen Platz für die CALYPSO hat und das Echo zeigt ziemlich flaches Wasser an. Die Begeisterung der Schiffsführung hält sich in Grenzen und beschließt gleichzeitig weiter nach Neas Potidaias, weiter oben im Norden des Toronaios Kolpos zu fahren. Die Stirn kann nicht so schnell gefaltet werden wie der Schreck in die Glieder fährt. Die von der Strandbar tönende Musik war in ihrer Lautstärke nicht zu überbieten. Kleine Mietboote und Jet Skis sorgen für unruhiges Wasser. Ankern ist hier für uns nicht vorstellbar. Der kleine Hafen im Poditía-Kanal ist mit Fischerbooten besetzt und bildet keine Alternative.  Es ist bereits 14:00 Uhr und Zeit ein geeignetes Nachtlager zu finden. Vor Afitos, etwas südlicher auf der Ostseite der Kassándra in der Nähe von Kalitea, soll geankert werden. Gegen 16:00 Uhr nimmt die Besatzung das ersehnte Bad im türkisblauen Meer. Schöner ist es kaum vorstellbar, wenn – wenn nicht mit zunehmender Zeit auch der Schwell zunehmen würde. Die Schaukelei strapaziert den Gleichgewichtssinn und das Wohlgefühl gleichermaßen.  Um 17:30 Uhr steht fest, hier ist kein Platz für die Nacht. Der Anker wird zügig gelichtet, die 130 Volvo-Pferde aufgefordert nochmal alles zu geben damit die CALYPSO geschmeidig durch die mittlerweile grobe See gleiten kann. Es ist 20:00 Uhr als die CALYPSO in Nikíti fest an der Mole liegt. Der Kapitän lädt noch zum Abendessen und einem kleinen Getränk ein und danach gibt es kein Halten mehr. Der Schlaf gewinnt. 2 Tage dürfen wir hier liegen, dann müssen wir diesen Platz zu Gunsten eines größeren Schiffes verlassen. Es wird uns ein freier, privater  Mooring Platz zur Verfügung gestellt. Unser kleiner Kreutzliner CALYPSO macht in den letzten Tagen seinem Namen alle Ehre. Wurde der Toronaios Kolpos zwischen der Kassándra (Κασσάνδρα) und Sithonía (Σιθωνία) doch mehrfach durchkreuzt. 


3. August 2016 -> Néos Marmarás –  Chalkidikí - Sithonía

Die Wettervorhersage berichtet über Meltemi mit 6 Bft in den nächsten Tagen. Da unser  Liegeplatz in Nikíti nur bis Montag befristet ist, und keine Aussicht auf einen anderen Liegeplatz besteht, lassen wir uns vom aktuellen Wetter gerne zur Weiterfahrt auffordern und machen uns auf den Weg. Ankerplätze gibt es auf dieser Seite nicht so viele und so heißt der Kurs Néos Marmarás. Es sind nur 11 Seemeilen und so sind wir nach 2,5 Stunden am Ziel und um 15:00 Uhr mit Buganker fest. Der Hafen hat offensichtlich schon mal bessere Zeiten gesehen. Strom und Wasser sind am Steg kostenfrei erhältlich, auch wenn nicht jede Versorgungssäule funktioniert. Lange Leitungen und manches Agreement mit dem Schiffsnachbarn sind notwendig. Der leichte Schwell der im Hafen steht stört nicht wirklich, zumal er von vorne kommt. Hier warten wir den Meltemi in den nächsten Tagen ab. Versorgungsmöglichkeiten gibt es reichlich und jeden Donnerstag ist Markttag am Hafen. Von morgens um 09:00 Uhr bis nachmittags 15:00 Uhr ist dort in typischer Atmosphäre alles erhältlich was der Mensch braucht oder nicht. Mit einer Bahn als Zug verkleidet können wir uns einen Überblick des Ortes verschaffen. Zu dieser Zeit sehr touristisch und auffällig die Nähe zu den osteuropäischen Nachbarländern. Zwischendurch wird unser Anker geliftet. Das hat gottseidank keine Auswirkungen auf das sichere Liegen am Steg, da der Kapitän einige Tage zuvor eine Mooring gefunden hat und die CALYPSO dort zusätzlich fest machte. 



11. August 2016 -> Pórto Karrás - Chalkidikí - Sithonía

Der Meltemi ist vorbei. 8 Tage sind genug. Außerdem wird die Wäsche knapp und eine richtige Dusche muss kein Traum bleiben. Also früh aufgestanden ein paar Besorgungen erledigt und dann los. Heute sind 2 Seemeilen zurückzulegen. Denn weiter ist es nicht zur Marína Pórto Karrás (Μαρίνα Πόρτο Καρράς). Per Funk melden wir uns auf Kanal VHF 09 an und bekommen einen Platz am Fingersteg zugewiesen. Der Hafenpilot unterstützt das ganze Manöver. Das Port-Office ist nicht besetzt und so verschaffen wir uns einen ersten Überblick zu Fuß. Danach ist schwimmen im Meer angesagt. Gegen Abend ist die Anmeldung möglich und für 84,-€  pro Tag incl. Wasser und Strom dürfen wir hier liegen. Zwei fehlende Spiegelfolien für die Fenster lassen sich noch bequem anbringen. Die Marina ist absolut ruhig und mit allem Komfort ausgestattet. Am letzten Abend fahren wir mit einer Bahn, ähnlich wie die in Néos Marmarás, zum Weingut und unterziehen uns einer kleinen privaten Weinprobe. Was dazu führt, dass wir auch Wein kaufen.

 







15. August 2016 -> Nikíti - Chalkidikí - Sithonía

Nun geht es zurück nach Nikíti. Wir sind mit unseren Freunden Gunda & JP verabredet. Weil wir gerade in der Nähe sind passt es zeitlich ganz gut. Das Wetter ist zwar etwas rauer und kein Problem. Mit 3 Windstärken und bewegter See fährt die CALYPSO nach Nikíti. Um sicher einen Liegeplatz zu haben ruft der Kapitän den Hafenmeister an. Für eine Nacht gibt es einen vorläufigen Liegeplatz in der Charterbasis.  Um 09:30 Uhr des nächsten Tages wird die CALYPSO zum endgültigen Liegeplatz verholt. Dieses Manöver geht gänzlich in die Hose! Während der Kapitän die CALYPSO rückwärts an den Steg fährt und der 1. Offizier, mit Bootshaken bewaffnet, auf die Erreichbarkeit der Sorgeleine von der Mooring wartet, wird die CALYPSO durch Seitenwind versetzt und die Sorgeleitung wird vom Propeller eingefangen. Alle Versuche die Situation zu bereinigen versagen. Gut dass ein Taucher in der Nähe ist und für 70,-€ die CALYPSO von der Sorgeleine befreit. Mensch, Maschine und Technik sind weiterhin wohlauf. Die Schiffsführung hat ihren Hochzeitstag mit Sekt und Wein aus Pórto Karrás und einem leckeren Essen gefeiert. Die Tage danach genießen wir mit Gunda & JP bis es dann für uns weitergeht. Schaun wir mal…


22. August 2016 -> Limáni Koufós - Chalkidikí - Sithonía

Heute unternehmen wir den zweiten Versuch in Koufós einen Platz zu finden. Wieder einmal früh mit Wecker aufstehen und Kaffee kochen. Gefrühstückt wird zum wiederholten Mal unterwegs. Um 08:00 Uhr ist die CALYPSO auf dem Weg nach Pórto Karrás. Die 130 Volvo-Pferde müssen noch mal an der Wassertankstelle mit Futter versorgt werden. Es ist 10:25 Uhr als die CALYPSO auf Kurs Limáni Koufós ist. Und siehe da – es gibt einen Platz am Steg-längsseits. Die Uhr zeigt 12:30 als dieser Platz von der CALYPSO fest eingenommen ist. Nun lernen wir diesen kleinen sehr charmanten Ort kennen. Im Supermarkt können wir sogar unsere Gasflasche tauschen. Neben den 3 Tavernen gibt es außerdem eine Versorgungssäule für Wasser und Strom am Steg. Eines Tages wird sie sicherlich funktionieren. Somit wird das Wasser aus einem naheliegenden für alle kostenlos zugänglichen Brunnen gezapft. Mancher Stau ist da vorprogrammiert. Für Strom müssen immer wieder die Volvo-Pferde herhalten.  Ein Fischer, der hier seinen Fang anlandet hat dann Schwierigkeiten seine Wasserleitung zu verlängern. Ohne lange zu zögern bietet der Kapitän erfolgreich seine Hilfe an. Als kleines Dankeschön erhält der Smutje dann ein Stück Schwertfisch. Frischer geht nimmer. Weil das Stück Fisch zu groß ist und Gunda & JP noch in Griechenland sind, werden die Beiden kurzerhand zum Fischessen eingeladen. Sie nehmen die Einladung an und so geht ein schöner Abschiedsabend dem Ende entgegen.

 


28. August 2016 -> Nísos Diáporos - Chalkidikí - Sithonía

Das Wetter ist beständig und hält uns bis heute fest. Jetzt ist es dem Wettergott scheinbar genehm uns weiterreisen zu lassen. Glaubten wir, bis wir die Bucht verlassen haben. Kommen uns doch lange hohe Wellen bis 1 Meter entgegen. Durch die Länge von 4-5 Sekunden sind sie nicht unangenehm und für die CALYPSO gut zu fahren. Als Störenfriede stellen sich die kurzen Windwellen heraus, die quer zum Schiff kommen. Mit einem 4er Wind und grober See machen wir uns auf den Weg nach Sykiás (Συκιάς). Eine kleine Bucht, nur um die Ecke auf der Ostseite der Sithonía. Anker- oder Liegemöglichkeiten kann die Schiffsführung für die CALYPSO hier nicht ausmachen. Es gibt gottseidank mit Sati und Achlade zwei Alternativen nur 2 Seemeilen entfernt. Die Situation in Sati stellt sich gleichermaßen dar wie in Sykias. Achlade ist ein wunderschöner gemütlicher Hafen der zum Übernachten einlädt. Vor der Einfahrt gibt es vom Wasser knapp überspülte Riffs, die wir aufgrund des bewegten Wassers rechtzeitig ausmachen können. Der Hafen ist mit 2,50 Meter tief genug, aber – kein Platz. Fischer haben hier alles besetzt. Nun ist es 15:30 Uhr und das Wetter weiterhin sehr bewegt. Ebenso die Besatzung, die spontan die 3. geplante Alternative ansteuert. Im Nord-Osten der Sithonia gibt es die Insel Nísos Diáporos mit einer rundum geschützten, wunderschönen Bucht und einer langen Einfahrt. Um 18:00 Uhr liegt die CALYPSO fest am Anker. Das Wetter hat sich beruhigt. Nur der Kapitän hat eine Stirnfalte geworfen. Das Bugstrahlruder ist mit defekter Sicherung ausgefallen. Muss die CALYPSO eben ohne weiterfahren. Wie es weiter geht? Schaun wir mal.

Zum Aufstehen am nächsten Morgen brauchen wir keinen Wecker. Das übernehmen die Boot for rent gepaart mit Jet Skis scharenweise. Wir überstehen dieses Hafenkino bis zum Mittag dann wird es wieder sehr idyllisch. Die Rundreise am nächsten Tag in die naheliegenden Buchten zeigt uns unsere richtige Entscheidung. Die umliegenden Buchten eignen sich gut für Tageslieger. Durch sehr schöne Strände sind sie auch gut besucht. Also bleiben wir in unserer Idylle. Zwei Segler und ein Kat gesellen sich gegen Abend zu uns. Die Natur ist das einzige was zu hören ist bei absolut glattem Wasser.